Würzburg/Unterleinach (POW) Die Diözese Würzburg hat Abschied vom verstorbenen Domkapitular em. Prälat Oskar Hörning genommen. Bei einem feierlichen Pontifikalrequiem am Donnerstag, 23. Februar, würdigte Bischof Dr. Friedhelm Hofmann die geradlinige, konsequente Haltung Hörnings in der Nachfolge Jesu. Bischof Hofmann feierte das Requiem zusammen mit Bischof em. Dr. Paul-Werner Scheele, Weihbischof Helmut Bauer, Bischof Dr. Anton Schlembach (Speyer), den Mitgliedern des Domkapitels, Priestern aus Hörnings Heimatgemeinde Leinach sowie dem Leiter des Katholischen Schulkommissariats in Bayern, Domkapitular Erich Pfanzelt. Rund 1000 Priester, Diakone und Ordensleute sowie Gläubige aus der Heimatpfarrei Unterleinach und dem ganzen Bistum nahmen an der Feier und der anschließenden Beisetzung in der Sepultur des Doms teil.
In seiner Predigt dankte Bischof Hofmann dem Verstorbenen für alles Gute, das dieser bedeutende Priester in seinem Leben für die Diözese getan habe. „Die Freude an seiner Berufung zum Priester konnte Prälat Hörning glaubwürdig vermitteln und darin auch wesentliche Impulse für Generationen von Priestern geben.“ Besonders auch den Kindern und Jugendlichen gegenüber sei Hörning offen, engagiert und hilfsbereit gewesen. Die Kraft dazu habe der Verstorbene aus dem innigen Umgang mit dem Guten Hirten Jesus Christus geholt. „Sein Lebenszeugnis ist uns ein bleibendes Vermächtnis. Wir dürfen mit großer Dankbarkeit und Zuversicht auf diese Priestergestalt schauen“, sagte Bischof Hofmann.
Weiter ging der Bischof auf die einzelnen Lebensstationen von Prälat Hörning ein. Nach der Priesterweihe im Jahr 1938 und Kaplansjahren in Alzenau und Bad Kissingen habe Hörning als Sanitäter Militärdienst leisten müssen und sei in Kriegsgefangenschaft geraten. Der Trauergemeinde im Dom zeigte Bischof Hofmann einen kleinen Altarstein, den Hörning in den schweren Kriegsjahren stets bei sich getragen habe. Über diesem „Grab der Martyrer“ habe Hörning oft mit seinen Kameraden die heilige Messe gefeiert. „Dieser Stein ist ein stummes und doch sehr sprechendes Zeugnis für seine Treue zur Kirche und zu seinem in der Priesterweihe gegebenen Auftrag.“
Nach seiner Rückkehr 1946 nach Würzburg habe Hörning zunächst als Präfekt im Kilianeum, ab 1948 als Subregens am Priesterseminar, dann als Studienrat und ab 1957 als Leiter des Priesterseminars gewirkt. Der Gute Hirte über dem Portal des Priesterseminars charakterisiere Hörnings Grundhaltung in der Nachfolge Jesu. Viele Priester hätten ihre Berufungsgeschichte eng mit dem Lebenszeugnis Hörnings verbunden. Als Domkapitular und Schulreferent habe sich Hörning von 1965 bis 1991 um den katholischen Religionsunterricht im Bistum und um die jungen Menschen an den Schulen gesorgt. „Er hatte immer den Blick auf die Jugend gerichtet.“ Weiter habe sich Hörning als Ordensreferent, Leiter des Exerzitiensekretariats, Diözesandirektor des Päpstlichen Werks für Priesterberufe und Vorsitzender des Marienvereins engagiert.
Nach dem Requiem begleiteten Bischöfe, Domkapitel, Priester, Diakone und Ordensleute sowie die Angehörigen des Verstorbenen und die Gläubigen aus allen Regionen des Bistums den Sarg mit den sterblichen Überresten Hörnings durch den Kreuzgang in die Sepultur des Doms. Dort fand unter Leitung von Dompropst Weihbischof Helmut Bauer die Beisetzung statt. Die Katholische Studentenverbindung Normannia, die Freiwillige Feuerwehr Unterleinach, der Kriegerverein Leinach, die Gesangvereine aus Unter- und Oberleinach sowie der Arbeiterverein Leinach stellten Fahnenabordnungen. Ebenfalls mit seiner Fahne war der Diözesanverband der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg vertreten, dessen Diözesankurat Hörning in der 50er Jahren war. Zahlreiche Pfadfinder hatten bereits in den Tagen zuvor am aufgebahrten Sarg in der Schönbornkapelle von Hörning Abschied genommen.
Prälat Hörning wirkte von 1965 bis 1991 als Domkapitular und Schulreferent der Diözese Würzburg und zuvor als Subregens und Regens am Priesterseminar Würzburg. Er starb am Freitag, 17. Februar, im Alter von 92 Jahren im Marienheim in Würzburg.
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