Sich benachteiligter Menschen anzunehmen ist Sinn, Zweck und Aufgabe der Caritas. Dass dies in besonderer Weise auf Kinder und Jugendliche zutrifft, zeigt das große Engagement der Caritas-Schulen gGmbH im Bistum Würzburg. Was es heißt, für Kinder mit erhöhtem Förderbedarf zu kämpfen, verkörperte Ulrike Hinterstein in ihren vielen Berufsjahren unter dem Dach der Caritas.
„Kinder brauchen eine Chance in schwierigen Lebenslagen“, sagte Hinterstein immer wieder in Gesprächen und Interviews. Die Liebmann-Schule sei der ideale Ort, an dem es diese Chancen gebe. Gut 560 Schüler betreut die Einrichtung gegenwärtig im Bereich Sprachförderung. Der Bedarf an den neun Standorten zwischen Aschaffenburg und Miltenberg steige, macht Hinterstein deutlich. Die Pädagogin sieht eine Ursache in der vermehrten Nutzung von Smartphone und Internet bereits im Kleinkindalter.
Ulrike Hinterstein hinterlasse ein gut bestelltes Haus, würdigten Rudolf Hoffmann, Geschäftsführer der Caritas Schulen gGmbH, und Caritasdirektorin Pia Theresia Franke das segensreiche Wirken der Aschaffenburgerin. Für die Pädagogin Hinterstein hätten stets die Kinder im Mittelpunkt gestanden. Mit der Sanierung des Haupthauses und aller Außenstellen sei es ihr zudem gelungen, gute räumliche Rahmenbedingungen für die Arbeit der 120 Kolleginnen und Kollegen mit den Kindern sicherzustellen. Auch die Elternarbeit habe stets ihren hohen Stellenwert bekommen.
„Sie haben in ihren Hiersein und Wirken viele auf ihrem Weg begleitet. Die Sorge um jede und jeden einzelnen prägte ihren Einsatz“, führte Caritasdirektorin Franke aus. „In Anerkennung ihrer großen Verdienste überreicht der Deutsche Caritasverband Frau Ulrike Hinterstein das Caritaszeichen in Gold“, zitierte die Caritasdirektorin die Urkunde, dankte im Namen des Vorstandes und wünschte für den neuen Lebensabschnitt alles Gute.
Auch Ulrike Hinterstein war voll des Lobes und Dankes. Sie habe ein wunderbares Team um sich gehabt und werde die Kolleginnen und Kollegen vermissen, sagte sie zum Abschied und musste die Tränen sichtlich zurückhalten. Für die nahe Zukunft hat sich die Mutter von drei Söhnen vorgenommen, erst einmal nichts zu machen und die neue Freiheit zu genießen.
Konrektor Harald Kreckel, seit 2008 an der Liebmann-Schule, wird ihr Nachfolger werden.
