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Alles in Butter ...?

Wenn man nichts zu meckern hat, dann macht man sich auf die Suche. Fündig wird man immer.
Ein Aufreger, vor allem jetzt vor Weihnachten: der gestiegene Butterpreis. Im Frühjahr 2016 lag dieser für das halbe Pfund Butter noch ungefähr bei der Hälfte, bei etwa 75 Cent. Der Grund für die fast 100 Prozent Steigerung ist die rückläufige Milchmenge. Die Landwirte scheinen aus dem jahrelangen ruinösen Preiskampf die richtigen Schlüsse gezogen und ihre Produktion gedrosselt zu haben. Angebot und Nachfrage regeln nun wieder die Märkte – eine gesunde Entwicklung.   Zufriedene Bauern – unzufriedene Kunden ...? Jeder von uns sollte sich an die Nase fassen und sich fragen, wie viele Jahrzehnte wir anstandslos die billigen Milchprodukte angenommen haben – die Bilder wütender und verzweifelter Bauern schienen kaum zu berühren, genauso wenig wie das Höfesterben. Mittlerweile ist die Geiz-ist-geil-Mentalität in fast allen unseren Köpfen verankert. Lohnsteigerungen sind für uns ganz normal. Warum dann nicht auch für die Landwirte? Sie sind es doch, die nicht nur unsere Versorgung mit Fleisch, Milch, Eiern, Getreide und Gemüse sicherstellen, sondern auch für die Bewahrung der Kulturlandschaft sorgen. Wie lange noch können die kleineren Höfe überleben angesichts des Preisdiktats der Discounter? Bald sind nur noch die Agrarfabriken in der Lage mitzuhalten – nur auf wessen Kosten?   Wir wissen doch längst, dass wir die Lebensmittelskandale selbst heraufbeschwören. Die Gesellschaft für Konsumforschung hat nachgewiesen, dass die Mehrheit der Deutschen sich mitverantwortlich zeigt für die schlechten Bedingungen. Aber ändert sich dadurch etwas? Spätestens vor der Kühltheke werden die meisten wieder schwach und greifen zum billigen Produkt. Doppelmoral könnte man ihnen vorwerfen. Aber nützt das was? Hilfreicher wäre da wohl intensive Aufklärung, die bereits im Kindergarten beginnt und sich eingebettet in ein spezielles Umweltkundefach bis zum Ende der Schulzeit erstreckt. Abwählen? Geht nicht!   MATTHIAS RISSER