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Als Gefährten Kilians im Heute wirken

Kiliani-Tag der Aussiedler und Vertriebenen mit Bischof em. Dr. Paul-Werner Scheele in der Marienkapelle – Brennende Kerzen erinnern an die frühere Heimat

Würzburg (POW) Auf die Bedeutung der Frankenapostel für das heutige Leben hat Bischof em. Dr. Paul-Werner Scheele beim Wallfahrtsgottesdienst für Aussiedler und Vertriebene am Samstagvormittag, 12. Juli, hingewiesen. „Wir feiern erst dann in der rechten Weise Kiliani, wenn wir bereit sind, als Gefährten Kilians in der Welt zu leben und zu wirken“, sagte der Bischof.

Mit Trachtengruppen und Fahnenabordnungen feierten die Gläubigen die heilige Messe in der vollbesetzten Würzburger Marienkapelle mit. Die Landsmannschaften gestalteten den Gottesdienst aktiv mit. Zur Gabenbereitung trugen die mit Trachten ihrer Herkunftsregion bekleideten Heimatvertriebenen und Aussiedler Kerzen mit Wappen und Namen ihrer alten Heimat zum Altar. Bischof Scheele entzündete die Kerzen, die dann während der Eucharistiefeier am Altar brannten.

„Die Frankenapostel sind und bleiben exzellente Hoffnungsboten, Hoffnungszeugen und Hoffnungsmittler“, sagte der Bischof in seiner Predigt. Kilian, Kolonat und Totnan hätten das Gottesgeschenk der Hoffnung empfangen, Hoffnung, die über die Grenzen der Welt hinausreiche und nicht tot zu kriegen sei. Noch heute gäben die Heiligen, was Gott ihnen gegeben habe, an unendlich viele weiter. Der Weg der Frankenapostel nach Würzburg beginne mit dem Evangelium der Hoffnung. Denn die heiligen Schriften der Christen sprächen mehr als alle anderen Schriften der Menschheit von der Hoffnung auf Unsterblichkeit. Ganz und gar im Herzen und im Geist ergriffen habe Kilian das Wort des Herrn aufgenommen und habe es sogleich anderen mitteilen wollen. Er habe Gefährten gewonnen, die bereit gewesen seien, alles zurückzulassen, um den Menschen voll Vertrauen den Namen Jesu zu verkünden. Ihre Botschaft könne man zusammenfassen mit den Worten „Jesus Christus, gestern, heute und in Ewigkeit“. Seiner „Hoffnung voll Unsterblichkeit“ entspreche die Freude ohne Grenzen – die Seligkeit. Jesu wisse um das Elend menschlicher Not. „Er hat sie am eigenen Leib erfahren“, sagte Bischof Scheele, „und er überwindet sie, indem er sie für uns alle auf sich nimmt“. Wer ihn in aller Not finde, finde „Hoffnung voll Unsterblichkeit“, finde das Himmelreich.

Diese Botschaft hätten die Frankenapostel nicht nur mit Worten verkündet, sondern durch ihr Leben bezeugt. Als verschworene Gemeinschaft seien sie zu qualifizierten Zeugen gelebter Hoffnung geworden. Auch angesichts ihres frühen Todes hätten sie zusammengehalten. Nicht der Tod habe ihr Denken beherrscht, sondern das verheißene ewige Leben. Ihre Mörder hätten sie einmütig zum Lob Gottes vereinigt vorgefunden. Noch im Sterben hätten sie bezeugt, dass ihre Hoffnung voll Unsterblichkeit sei. „So werden sie zu Blutzeugen des Herrn, der unsere Hoffnung ist.“

Was die Frankenapostel in ihrem Leben praktiziert hätten, sei mit ihrem Tod nicht vorbei. Der Same, den sie ausgesät hätten, sei aufgegangen. Das Buch der Weisheit sage „Ihre Seelen sind in Gottes Hand“ und von ihr würden sie als Werkzeuge seiner Liebe gebraucht. Je mehr jemand mit Gott vereint sei, desto mehr sei er in sein Wirken einbezogen. Die Menschen könnten auf die Fürsprache der Heiligen und ihre Hilfe vertrauen, da das In-der-Liebe-Bleiben stets auch ein In-der-Liebe-Helfen sei.

Auch heute seien die Christen dazu berufen, Hoffnungsboten, Hoffnungszeugen und Hoffnungsmittler zu sein. „Angesichts der vielen Hoffnungsdefizite in unserer Zeit, hängt viel davon ab, ob und wie wir diese Aufgabe wahrnehmen“, mahnte Bischof Scheele. Er forderte die Gläubigen zur Nachfolge der Heiligen auf. Denn in den Heiligen zeige Gott den Menschen seine Gegenwart. „Gebe Gott, dass wir seine Stimme hören und seinem Ruf folgen“, sagte der Bischof, „gebe Gott, dass wir selber alles daran setzen, trotz aller unserer Grenzen und Schwächen als Boten seiner Hoffnung zu wirken!“

Dem Gottesdienst schloss sich ein kulturelles Programm im Innenhof des Dom-Kreuzgangs an, das die Wetschehauser Tanzgruppe unter Leitung von Günther Kaupa und Alwine Zippert, die Mädchentanzgruppe unter Leitung von Tatjana Degtarev sowie Alfred Kipplinger von der Sudetendeutschen Landsmannschaft gestalteten. Am Nachmittag feierten Monsignore Karlheinz Frühmorgen, Aussiedler- und Vertriebenenseelsorger der Diözese Würzburg, und Diakon Georg Pfundt, Beauftragter des evangelischen Dekanats Würzburg für Aussiedler-Seelsorge, eine ökumenische Kiliansandacht.

(2908/0881; E-Mail voraus)

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