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Als Lerndienst überflüssig und kontraproduktiv

BDKJ-Diözesanverband kritisiert geplante Veränderungen im Zivildienst

Würzburg (POW) „Die geplante Umgestaltung des Zivildienstes zu einem Lerndienst untergräbt den eigentlichen Sinn dieses Dienstes und stellt ihn mehr denn je in Frage.“ Das erklärt der Würzburger Diözesanvorsitzende des Bunds der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), Wolfgang Schuberth, anlässlich des Kongresses „Zivildienst als Chance!“. „Den Zivildienst mit dem Motto ,Lernen fürs Leben‘ zu einer Art Ausbildungsdienst zu machen, legt nahe, dass die betroffenen Zivildienstleistenden nach ihrer schulischen Laufbahn immer noch nicht reif fürs Leben sind und weiter erzogen werden müssen“ kritisiert Schuberth Planungen, wonach der Zivildienst mit schulischen Elementen versehen und mit einem Zertifikat abgeschlossen werden soll.

Der BDKJ-Diözesanvorsitzende betont, dass der Zivildienst für viele eine willkommene Abwechslung zum bisherigen verschulten Alltag sei, die gerade durch die Praxiserfahrung ihren individuellen Wert habe. Weitere Lehrpläne seien weder eine Erwartung der meisten jungen Männer an den Zivildienst, noch von allen Zivildienststellen leistbar. Betrachte man zudem die verbliebene Dauer des Dienstes von neun Monaten, sei nach Abzug von Einführungslehrgang, Einweisung und Urlaub pädagogisch organisiertes und standardisiertes Lernen kaum noch möglich.

Der gesellschaftliche Nutzen des Zivildienstes sei unbestritten und vermittle den jungen Männern wichtige Fähigkeiten und Erkenntnisse für ihr weiteres Leben. Doch bestehe keinerlei Notwendigkeit, mit viel Aufwand eine neue Struktur auf der Basis eines Pflichtdienstes zu formen, da es bereits etablierte und bewährte Freiwilligendienste gebe. „Die jungen Menschen beiderlei Geschlechts rennen uns in Deutschland beim Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) und beim Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ) förmlich die Bude ein. Die Nachfrage übersteigt den Bedarf bei weitem. Hier sollte verstärkt in eine gesellschaftlich anerkannte freiwillige Lernform investiert werden, die bereits seit langem soziale und kommunikative Kompetenzen vermittelt und auch bescheinigt“, fordert Schuberth.

Der im Zusammenhang mit dem Lerndienst verwendete Begriff der Weiterentwicklung des Zivildienstes legte eine Verbesserung des Dienstes nahe, die der BDKJ-Diözesanvorstand Würzburg nicht erkennen könne. „Vielmehr fordert der BDKJ schon seit langem eine Aussetzung der allgemeinen Wehrpflicht, da die Wehrgerechtigkeit nicht einmal mehr annähernd gegeben ist“, stellt der BDKJ-Diözesanvorsitzende abschließend klar.

(4906/1760)