Würzburg (POW) Er leitet Einkehrtage für Senioren, hilft bei der Feier von Gottesdiensten in den Gemeinden mit, interessiert sich für das Zeitgeschehen und beschäftigt sich vor allem mit naturwissenschaftlichen und ethischen Fragen. Am Sonntag, 10. Dezember, wird Prälat Heribert Brander in Würzburg 80 Jahre alt. Brander war in seinem reichen Priesterleben Stadtjugendseelsorger in Würzburg, Dompfarrer, Stadtdekan, Domkapitular, Domdekan und Generalvikar der Diözese Würzburg.
1926 in Aidhausen (Landkreis Haßberge) geboren, studierte Brander in Würzburg Theologie, ehe er am 20. Juli 1952 von Bischof Dr. Julius Döpfner in der Neumünsterkirche zum Priester geweiht wurde. Als Kaplan wirkte er in Großwallstadt und Würzburg-Heilig Kreuz, wo er auch Stadtjugendseelsorger war. Von 1957 bis 1960 war Brander Kaplan beim Diözesan-Caritasverband Würzburg und anschließend Caritaspfarrer. 1960 übernahm er als Direktor die Leitung des Würzburger Studienseminars Julianeum und war zusätzlich Studentenseelsorger am Polytechnikum in Würzburg und Ehrenphilister bei der dortigen katholischen Studentenverbindung „Guelfia“ sowie Mitbegründer der katholischen Studentenverbindung „Grenzmark“ am Polytechnikum in Schweinfurt.
Zum 1. Januar 1969 wurde Heribert Brander Dompfarrer, Domkapitular und Stadtdekan von Würzburg; zugleich war er von 1975 bis 1980 Geistlicher Beirat des Dekanatsrats in der Stadt Würzburg. Seine Verdienste würdigte Papst Paul VI. 1977 mit der Ernennung zum Päpstlichen Ehrenprälaten. 1983 ernannte Bischof Dr. Paul-Werner Scheele Brander zum Generalvikar der Diözese. Von 1989 bis 2001 war Brander auch Domdekan. Seit 1996 ist er als Generalvikar entpflichtet. Der Prälat hilft seither in der Altenarbeit mit. Gewürdigt wurde Branders soziales und öffentliches Wirken in all den Jahren mit zahlreichen Auszeichnungen, unter denen das Bundesverdienstkreuz am Bande und das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse sowie der Bayerische Verdienstorden ganz vorne stehen. Als Prior der Ritter vom Heiligen Grab in Jerusalem, Komturei Sankt Kilian Würzburg, engagiert er sich für die Christen im Heiligen Land.
Angesprochen auf sein Alter sagt er, man könne als 80-Jähriger nicht mehr auf Jahre planen, sondern müsse auch bereit sein, wenn Gott rufe. Bei den vielfältigen Aufgaben, die er noch wahrnehme, passe er gut auf, sich nicht zu übernehmen. „Man braucht im Alter mehr Zeit, um sich zu erholen.“ Auf seinem Programm stehen vor allem Krankenbesuche, Gottesdienstaushilfen und Einkehrtage für Senioren. Dort referiert er dann beispielsweise über Zukunftsfragen der Menschheit und beschäftigt sich mit Astronomie und der Frage nach Gott. „Die Kirche muss sich stärker mit den Erkenntnissen der Naturwissenschaften auseinandersetzen“, ist Brander überzeugt.
Am Herzen liegt ihm in diesen Tagen um seinen 80. Geburtstag besonders die Begleitung des Adventspilgerzugs nach Altötting. Über 500 Gläubige aus dem Bistum Würzburg führt Brander dabei zum Marienwallfahrtsort und feiert mit ihnen die Gottesdienste in der Basilika des Gnadenorts. Seit 1984 hat er schon mehrmals diesen Pilgerzug begleitet. Nicht fehlen darf dabei das private Gebet in der Gnadenkapelle. In diesem Jahr wird er dort sicherlich voller Dank auf seine 80 Lebensjahre zurückblicken und auch eines seiner Hauptanliegen der Muttergottes vortragen: „dass die Jugend den Weg zur Kirche findet“.
(4806/1730)