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Auf den Spuren des heiligen Adalbero

Bischof Dr. Friedhelm Hofmann feiert mit Pilgern aus Lambach in Österreich Gottesdienst – Neumünster Ruhestätte der Gebeine Adalberos

Würzburg/Münsterschwarzach/Lambach (POW) Einen Gottesdienst mit einer Gruppe von Pilgern aus dem österreichischen Sitft Lambach, aus Münsterschwarzach und der Würzburger Pfarrei Sankt Adalbero hat Bischof Dr. Friedhelm Hofmann am Dienstag, 25. Mai, im Würzburger Neumünster gefeiert. Dort ruhen in einem eigenen Reliquienschrein die Gebeine Adalberos. Die Feier gedachte des 1883 von Papst Leo heiliggesprochenen Bischofs, der vor genau 1000 Jahren in Lambach an der Traun geboren wurde. Als Konzelebranten wirkten unter anderem Benediktinerabt Maximilian Neulinger (Lambach) und Benediktinerabt Michael Reepen aus Münsterschwarzach mit. Reepen war mit Mitbrüdern aus Münsterschwarzach zu Fuß nach Würzburg gepilgert.

Bischof Hofmann würdigte den 1010 geborenen heiligen Adalbero als einen Menschen, der die Menschen in den Wirren der Zeit auf Jesus als Angelpunkt von Welt und Kirche gelenkt habe. „Bei allen heutigen Wirren, die auch wir schmerzhaft durchleben, dürfen wir im Blick auf den gekreuzigten und auferstandenen Heiland Orientierung und Kraft gewinnen.“ Durch sein Leben habe Adalbero gezeigt, was es heiße, in Treue zu Papst und Kirche zu stehen. In Würzburg habe er mutig und konsequent als Bischof gewirkt.

Die mit einem Sonderzug angereisten Pilger aus Österreich hörten vor dem Gottesdienst einen Vortrag von Pater Dr. Anselm Grün aus Münsterschwarzach. Die Abtei im Kitzinger Land, die heute zur Kongregation der Missionsbenediktiner von Sankt Ottilien gehört, verehrt den heiligen Adalbero als ihren zweiten Gründer, da er das Kloster grundlegend reformierte und zu neuer Blüte führte. Aus Münsterschwarzach kamen die Ordensmänner, die das Kloster Lambach gründeten.

Als Graf von Lambach-Wels geboren, blieb Adalbero nach seiner Ausbildung an der Würzburger Domschule in Franken und wurde 1045 von König Heinrich III. als 20. Bischof von Würzburg zum Nachfolger des heiligen Bruno berufen. Adalbero setzte den von seinem Vorgänger begonnenen Dombau fort, gab die Initiative zum Bau der Neumünsterkirche und griff maßgeblich die benediktinische Reformbewegung von Cluny, Gorze und Hirsau auf. Von Münsterschwarzach aus breitete sich diese Reform im Norden bis nach Harsefeld bei Stade, im Süden bis Lambach und Melk aus. In Lambach gründete Adalbero ein reformiertes Benediktinerkloster und setzte auch Münsterschwarzacher Benediktiner im Würzburger Kollegiatsstift Sankt Peter und Paul und Sankt Stephan ein.

Als Ratgeber und Schlichter profilierte er sich auf Reichs- und Hoftagen ebenso wie auf Synoden. 1075 vermittelte er gar den Frieden von Speyer. Kurz danach brach der Investiturstreit aus. Weil Adalbero die Rechte des Papstes verteidigte, geriet er in Konflikt mit König Heinrich IV., der weiterhin gegen den Willen des Papstes eigenständig Bischöfe einsetzen wollte.

Die Synode von Worms solidarisierte sich mit Heinrich IV. und erklärte den Papst für abgesetzt. Papst Gregor seinerseits verhängte über den König Heinrich den Kirchenbann. Der Gang des Königs nach Canossa führte zur Aussöhnung mit dem König und brachte Bischof Adalbero dagegen in Schwierigkeiten. Man versuchte ihn abzusetzen, da er mit anderen Fürsten Rudolf von Rheinfelden als neuen König ausgerufen hatte, die Würzburger aber weiterhin treu zu Heinrich IV. standen. Der König ernannte einen Gegenbischof. Adalbero gab nicht nach und lehnte Vermittlungsangebote ab. Da ihn die Mainzer Synode im Frühjahr 1085 für abgesetzt erklärt hatte, ging er in die Verbannung, kehrte aber 1086 unter dem Schutz des Gegenkönigs nach Würzburg zurück, um schließlich – dem Papst weiterhin treu ergeben – doch wieder in die Verbannung gehen zu müssen. In Lambach starb er am 6. Oktober 1090 auf seiner Stammburg und wurde dort in der von ihm in Auftrag gegebenen und geweihten Abteikirche bestattet.

(2110/0689; E-Mail voraus)

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