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Auf ein Wort

Liebe Leser*innen, 

ich bete jeden Tag und zwar mehrmals täglich. Jetzt könnte man meinen, ich tue das von Berufswegen her, aber ich wette, viele von Ihnen tun das auch. Nämlich genauso wie ich, eigentlich ganz unbewusst, wenn Sie den Ausdruck „Gott sei Dank“ verwenden. 
Wenn man so will, ist das ein kleines Stoßgebet, das ich dann zum Himmel schicke, wenn ich gerade eine große Erleichterung erfahre. Das können die großen Momente sein, wo beispielsweise bei einem Unfall niemand verletzt wurde oder aber auch die kleinen ganz alltäglichen Situationen. Gerade jetzt werden bestimmt viele denken: „Gott sei dank hab ich jetzt Ferien/Urlaub.“ Und womöglich werden dann Mitte September einige sagen: „Gott sei Dank geht die Schule wieder los.“ 
Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich erwische mich sehr oft dabei, wie ich diesen Ausdruck im Alltag verwende. Und ich freue mich auch immer, wenn ich ihn von anderen höre. Gerade von denen, die mit der Kirche nicht mehr so viel anfangen können. Denn es heißt, sie können mit Gott noch etwas anfangen. Sie haben den Glauben an ihn noch nicht verloren, selbst wenn sie diesen Ausdruck unbewusst verwenden. Gott hat noch einen Platz in ihrer Sprache und damit ihrem Leben. 
Das Thema des Brückenschlags klang für mich im ersten Moment sehr fatalistisch: Gott sei Dank - für was? Ja, ich weiß, es gibt genug Gründe an Gott zu zweifeln. Es gibt auch genügend Gründe an der Welt und der Menschheit zu verzweifeln. Für was soll man da noch danken?  
Aber - Gott sei Dank - gibt es auch noch viele Momente, die für mich über Glück und Zufall hinaus gehen. Momente, die mir Hoffnung schenken. Ich finde jeden Tag mindestens eine Sache, für die ich Gott dankbar bin. Und ich bin dankbar, dass Gott einen Platz in meinem Leben hat. Denn gerade die Tiefschläge meines Lebens, habe ich durch meinen Glauben viel besser wegstecken können, als wenn ich den Glauben nicht gehabt hätte. Davon bin ich überzeugt. 
Wahrscheinlich ist an dem Zitat vom englischen Philosophen Francis Bacon etwas dran: „Nicht die Glücklichen sind dankbar. Es sind die Dankbaren, die glücklich sind.“
Und so wünsche ich Ihnen, dass Sie in den nächsten Wochen jede Menge Gründe haben, um dieses kleine Stoßgebet zum Himmel zu schicken. Vielleicht sogar mal ganz bewusst. 

Ihre Pastoralreferentin Sandra Lohs