Würzburg/Rom (POW) Von der Weltbischofssynode in Rom, wo er bis Sonntag, 26. Oktober, weilt, hat Bischof Dr. Friedhelm Hofmann ein Wort zur Herbstvollversammlung des Diözesanrats der Katholiken am 25. Oktober geschickt. Darin schildert er seine Eindrücke von der Synode zum Thema „Das Wort Gottes im Leben und in der Sendung der Kirche“ und kommentiert die Schwerpunkte der Diözesanratssitzung.
Zur Anpassung der Satzung für die Pfarrgemeinderäte im Blick auf die Pfarreiengemeinschaften schreibt der Bischof: „Den Pfarrgemeinderäten, sei es in der Pfarreiengemeinschaft, sei es in den einzelnen Pfarreien, kommt die wichtige Aufgabe zu, die verschiedenen Gruppen und die einzelnen Gemeinden zusammenzuführen, dass vor Ort Kirche als der eine Leib Christi aus den verschiedenen Gliedern sichtbar und erlebbar wird. Ihr Dienst und ihre Aufgabe wird so in spezifischer Weise ein Dienst an der Einheit sein im Zusammenführen und Integrieren.“ Zum weiteren Themenschwerpunkt der Herbstvollversammlung, dem diakonischen Engagement in den Pfarreien, ergänzt Bischof Hofmann: „Da dies nicht allein von den Priestern, Diakonen und Hauptamtlichen in den größeren Strukturen geleistet werden kann, ist es wichtig, dass sich Ehrenamtliche und Ansprechpartner vor Ort und in den einzelnen Gruppen und Kreisen engagieren – gewissermaßen als Augen und Hände.“ Seelsorge müsse verkündend und missionarisch sein. „Gerade dies wurde auf der Bischofssynode deutlich.“
Als intensiv und ereignisreich schildert Bischof Hofmann die Synode in Rom, an der er gemeinsam mit Kardinal Joachim Meisner (Köln), Bischof Gregor Maria Hanke (Eichstätt) und Weihbischof Jörg Michael Peters (Trier) als Vertreter der deutschen Bischöfe teilnehmen durfte. „Das Thema der Synode berührt den innersten Lebensnerv unseres Glaubens und der Kirche“, schreibt der Bischof. Gott habe durch sein Wort die Welt erschaffen und rufe bis heute alles ins Dasein. „Jesus Christus, Gottes Mensch gewordenes Wort, hat uns erlöst und uns zu Kindern des Vaters und damit zu Erben des Reiches gemacht.“ Gottes Wort sei Richtschnur allen kirchlichen Handelns und Tuns.
Durch die anwesenden Bischöfe sei deutlich geworden, dass die Kirche wirklich katholisch, also weltumspannend sei. Die Vielfalt der Persönlichkeiten, Wortmeldungen, der Schilderungen von Problemen und Neuaufbrüchen habe spüren lassen, dass Gottes Wort weltweit der tragende Grund der Kirche ist. „Die Bemühungen, Gedanken und Impulse der Synodenväter machten die Würde, Vielfältigkeit und Aktualität des Wortes Gottes deutlich. Wir haben in der Heiligen Schrift einen überragenden Schatz des von Menschen mit der Hilfe des Heiligen Geistes verschriftlichten Wortes Gottes, der nie an ein Ende kommen wird“, betont der Bischof. Der Heilige Geist werde immer tiefer in das Verständnis der Schrift einführen und die Gläubigen bewegen, aus dem Wort Gottes heraus zu leben.
Dankbar sei er für die Bibelkreise in den Gemeinden, „für alle, die im Lesen der Heiligen Schrift vertraut mit dem Wort Gottes umgehen und ihr Leben daraus gestalten“. Gleiches gelte für die Veranstaltungen, die das Verständnis für und den Umgang mit der Heiligen Schrift fördern. Auch die liturgische Verwendung sei von besonderer Bedeutung. Es könne keinen wirklichen christlichen Gottesdienst geben, in dem Gott nicht selbst zu Wort komme durch die Verkündigung aus der Heiligen Schrift. „Vieles bewegt sich hier in unserem Bistum in guten Bahnen. Manches wird noch zu verbessern und zu intensivieren sein.“
Weiter betont Bischof Hofmann, dass auch die Bedeutung des Wortes Gottes in der Ökumene deutlich geworden sei. „Gerade hier erwartete man zu Recht auf der Synode von den Mitgliedern der deutschen Sprachgruppe, der auch der Präsident des Päpstlichen Einheitsrats, Walter Kardinal Kasper, angehörte, entscheidende Impulse.“ Die Heilige Schrift und die Taufe seien Grundlage allen christlichen Lebens und Denkens. Somit bildeten sie auch die Grundlage eines fruchtbaren ökumenischen Dialogs.
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