Würzburg (POW) Schwester Reginarda Holzer (67), langjährige Generaloberin der Oberzeller Franziskanerinnen, ist mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet worden. Bei einer Feierstunde im Großen Sitzungssaal der Regierung von Unterfranken überreichte Staatssekretär Dr. Bernd Weiß im Namen von Bundespräsident Horst Köhler die Auszeichnung.
Schwester Reginarda Holzer wurde für ihr jahrzehntelanges außerordentliches Engagement im christlich-sozialen Bereich gewürdigt. In seiner Laudatio hob Weiß die wegweisenden Entscheidungen der Franziskanerin hervor, die sich als Generaloberin der Kongregation der Dienerinnen der heiligen Kindheit Jesu von 1983 bis 2001 „mit weit über das normale Maß hinausgehendem Engagement für diese apostolisch-tätige Frauengemeinschaft in der katholischen Kirche sowie für Frauen in Not eingesetzt“ habe. In einer Zeit großer Umbrüche habe sie mutig und besonnen das Erbe der Gründerin Antonia Werr wiederbelebt und das franziskanische Charisma verlebendigt. In die Amtszeit Schwester Reginardas fielen die Generalsanierung der Fachakademie Sankt Hildegard in Würzburg und deren Übergabe an den Diözesancaritasverband Würzburg, die grundlegende Sanierung des Alten- und Pflegeheimes Sankt Antoniushaus, um den alten und kranken Mitschwestern ein angemessenes Zuhause zu geben, sowie die Generalsanierung des Antonia-Werr-Zentrums in Sankt Ludwig bei Wipfeld. Bereits in den 1970er Jahren habe Schwester Reginarda dort als Heimleiterin und Hausoberin im Mädchenheim neue pädagogische Maßstäbe gesetzt.
Von 2001 bis 2008 war die Oberzeller Franziskanerin für die aufwändige denkmalgerechte Sanierung der barocken Klosteranlage von Oberzell verantwortlich, die als Mutterhaus dient. „Auch hier haben Sie mit Umsicht und großem Engagement ihre vielfältigen Talente eingesetzt, um neben der architektonischen Entwicklung auch zukunftsträchtige Nutzungskonzepte zu erarbeiten“, sagte der Laudator.
Schwester Reginarda Holzer stammt aus München. 1958 trat sie im Kloster Oberzell ein, legte 1964 die zeitliche und drei Jahre später die ewige Profess ab. Nach ihrem Studium der Sozialen Arbeit war sie von 1968 bis 1972 im Mädchenheim in Kirchenschönbach bei Wiesentheid (Landkreis Kitzingen) als Sozialarbeiterin eingesetzt. Von dort wechselte sie in das heilpädagogische Mädchenheim Sankt Ludwig, wo sie bis 1983 als Sozialarbeiterin, Heimleiterin und Oberin tätig war. Anschließend stand sie 18 Jahre lang der Kongregation mit Niederlassungen in Deutschland, Südafrika und den USA als Generaloberin vor. Nach einem Sabbatjahr mit theologischen Studien in den USA und England wurde sie mit der umfassenden Generalsanierung der Klosteranlage Oberzell beauftragt. Parallel arbeitete Schwester Reginarda im Büro des Grundkurses zum Franziskanisch-Missionarischen Charisma (CCFMC) in Würzburg. Seit 2008 leitet die 67-Jährige das Alten- und Pflegeheim Sankt Antoniushaus in Oberzell und ist Oberin des Konventes.
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