Würzburg (POW) Die Kosten für die Erneuerung des berühmten Treppenaufgangs zum Käppele mit seinen Kreuzwegstationen steigen um fast 450.000 Euro. Unvorhergesehene Arbeiten wie das Roden massiver Wurzelstöcke, damit verbundene Pflasterarbeiten und die statische Sicherung der fünften Ebene haben die Bausumme von ursprünglichen 3,7 Millionen Euro auf über 4,1 Millionen Euro erhöht. Das hat Kirchenpfleger Robert Stahl bei einem Ortstermin bekannt gegeben.
Die Kirchenstiftung trifft das besonders hart: Mehr als 585.000 Euro sind bislang an Spenden, Klingelbeuteleinnahmen und aus dem Verkauf von Opferlichten zusammengetragen worden. Dennoch bleiben nach Angaben von Stahl weitere 560.000 Euro, welche die Kirchenstiftung des Käppele für die Sanierung des Stationswegs hinauf zur Wallfahrtskirche aufbringen muss. Die Diözese Würzburg unterstützt das Projekt mit mehr als 1,3 Millionen Euro.
Derzeit konzentrieren sich die Arbeiten auf die zweite Ebene mit den Kreuzwegstationen III bis V. „Große Probleme machen die Mauern, die sich zum Teil in einem sehr schlechten Zustand befinden“, erklärt Stahl. In mühsamer Kleinarbeit verpressten Steinmetze Beton in die Kalksteinwände. Viele Steine seien so bröselig, dass sie ersetzt werden müssen.
Bei günstigem Wetter, hofft Stahl, könne in den kommenden Wochen der Farbanstrich an den frisch verputzten Häuschen der Kreuzwegstationen III bis V erfolgen. „Dann können sie noch vor der Winterpause abgerüstet werden.“ Wenn nicht noch weitere Überraschungen kommen, werden die Sanierungsarbeiten voraussichtlich im Herbst 2006 beendet. Um den renovierten Stationsweg vor Schäden durch Wildwuchs von Efeu, Gras und ähnlichem sowie durch Laub zu bewahren, hat die Kirchenstiftung zum 1. Oktober 2005 einen Mitarbeiter eingestellt.
Zu den angenehmen Überraschungen zählt, dass die Original-Muttergottes der vierten Station wieder an ihren Platz zurück gebracht werden konnte. „Bei einer Restaurierung in den Jahren 1967 bis 1971 war sie durch eine Kopie ersetzt worden. Dank fortgeschrittener Technologie konnte jetzt die alte Figur aus dem Depot geholt und restauriert werden.“ Für die Kopie ist bereits ein neuer Platz gefunden: Sie steht im so genannten Mirakelgang der Wallfahrtskirche. Die Innensanierung des Käppele ist nach Stahls Überzeugung überfällig: „Da drinnen ist es schwarz wie in einer Räuberhöhle.“ Wie diese Maßnahme angesichts der noch offenen Rechnungen für den Stationsweg finanziert werden soll, ist noch offen.
Spendenkonto „Kreuzwegrestaurierung“, Liga Würzburg, BLZ 75090300, Konto 3022480.
mh (POW)
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