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Bei Agnes und Dominikus

Bischof Dr. Friedhelm Hofmann und Partnerbischof Dr. Emmanuel Mapunda besuchen Behinderte und Straßenkinder im Heim Sankt Loreto der Vinzentinerinnen
Mbinga/Würzburg (POW) Agnes ist acht Jahre alt. Nach einer Infektion mussten ihre beiden Beine bis zum Knie amputiert werden. Dominikus erging es ähnlich. Mit zehn Jahren wurden ihm der rechte Arm und die Beine nach einer Infektion entfernt. Beide Kinder leben zusammen mit über 60 Behinderten, Aidswaisen und Straßenkindern im Haus Sankt Loreto der Untermarchtaler Vinzentinerinnen in Würzburgs Partnerdiözese Mbinga. Am Donnerstagnachmittag, 26. Juli, besuchten die Bischöfe Dr. Friedhelm Hofmann und Dr. Emmanuel Mapunda aus Mbinga die Einrichtung.

„Das Haus ist eine Notlösung, aber eine relativ gute“, sagt die deutsche Ärztin und frühere Regionaloberin der Vinzentinerinnen, Schwester Dr. Gabriele Winter, beim Gang durch das Heim. Drei afrikanische Vinzentinerinnen betreuen die Behinderten und Straßenkinder, sieben weitere arbeiten in der angrenzenden Hurumaschule des Ordens. Dort werden die Heimkinder zusammen mit 300 weiteren Kindern aus der Stadt Mbinga unterrichtet. „Es ist sehr wichtig, dass ihr gut in der Schule abschneidet, damit ihr mit der Behinderung noch gut durchs Leben kommt“, ermutigt Schwester Gabriele vor allem die körperlich behinderten Kinder. Ein großes Plus verbindet diese Kinder in Sankt Loreto: Sie bemitleiden sich nicht selber und auch nicht die anderen. „Sie stahlen innere Freude am Leben aus“, beobachten die Schwestern immer wieder.

Große Sorgen bereitet den Ordensfrauen dennoch die Zukunft dieser Kinder. Sie versuchen, den Jugendlichen geeignete Arbeitsstellen zu vermitteln. „Doch wie soll jemand im Rollstuhl auf holprigen Wegen mit riesigen Schlaglöchern zur Arbeit kommen?“, fragen die Schwestern. „Wie sollen diese Kinder einmal durchs Leben kommen, wenn sie erwachsen sind und nicht mehr im Heim wohnen können?“, fragen sich die beiden Bischöfe bei ihrem Besuch. Und wie soll sich das Haus finanzieren, wenn es in Mbinga keine deutschen Ordensfrauen mehr gibt, die über ihre Kontakte in die Heimat bisher stets Sponsoren für das Haus finden konnten?

Die Kinder von Sankt Loreto sind auf Hilfe angewiesen. Teils können sie nicht für das Schulgeld aufkommen, geschweige denn für die Heimkosten. Staatliche Unterstützung gibt es nach Aussage von Schwester Gabriele nicht. Allein die Arbeit der Schwestern und die Gelder von Sponsoren halten diese Einrichtung aufrecht. Immer wieder fließen auch Spendengelder des deutschen Kindermissionswerks „Die Sternsinger“ nach Sankt Loreto. Was in den Dörfern und Städten des Bistums Würzburg in den Tagen rund um Dreikönig gesammelt wird, hat somit auch mit Mbinga in Tansania zu tun – mit der Hilfe für benachteiligte Kinder, die sich Tag für Tag behaupten müssen und deren Zukunft sehr ungewiss ist.

Aus Tansania berichtet Bernhard Schweßinger (POW)

(3107/1106; E-Mail voraus)

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