Würzburg (POW) Als ein positives Signal wertet der Familienbund der Katholiken (FDK) im Bistum Würzburg die Pläne der Bundesregierung, eine Pflegezeit für pflegende Angehörige einzuführen. „Pflegebedürftige wollen in ihrer Familie und ihrem häuslichen Umfeld gepflegt werden. Daher muss es den pflegenden Angehörigen auch ermöglicht werden, ihre Erwerbstätigkeit zu reduzieren oder zu unterbrechen, um sich der Pflege zu widmen“, betonte Ursula Kriener, Diözesanvorsitzende des FDK, in einer Pressemeldung vom 8. November. Deutschland brauche eine bessere Vereinbarkeit von Pflege und Erwerbstätigkeit. Trotz der enormen Bedeutung für den Alltag vieler Menschen sei diese Regelung bisher kaum ein sozial- und gesellschaftspolitisches Thema.
Derzeit müsste jede dritte – zumeist weibliche – Pflegeperson ihre Erwerbstätigkeit wegen der Pflege aufgeben, oft ohne Chance auf eine Rückkehr in den Beruf. „Wenn es nicht gelingt, die Rahmenbedingungen für die häusliche Pflege zu verbessern, werden sich angesichts der Maßgaben des Arbeitsmarktes zukünftig immer weniger Menschen für die Pflege ihrer Angehörigen entscheiden können“, sagte Kriener. Die Einführung einer Pflegezeitregelung analog zur Elternzeit wäre daher ein wichtiger Beitrag zur Sicherung einer den Wünschen der Menschen entsprechenden Pflegeinfrastruktur. „Ideal wäre ein Anspruch auf Unterbrechung der Erwerbstätigkeit mit dem Recht, anschließend an den Arbeitsplatz zurückkehren zu können.“
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