Würzburg (POW) Es gelte, die unterschiedlichen Charismen, die Gott verteilt hat, zu entdecken und fruchtbar zu machen. Das hat Bischof Dr. Friedhelm Hofmann am Samstag, 8. Dezember, dem Hochfest Mariä Empfängnis, beim Pontifikalgottesdienst im Würzburger Kiliansdom betont. Die Feier bildete das „Zwischenhoch“ der vor einem Jahr gestarteten Berufungsinitiative „Mensch – Christ – Mut zu mehr“.
Vor einem Jahr wurden als deren Symbol im ganzen Bistum Kerzen verteilt, die seither bei vielen Gelegenheiten in den Gemeinden brannten. „Es ist wichtig, sich immer wieder Zeit zu nehmen, um in Stille den eigenen Ruf zu vernehmen“, sagte der Bischof. Viele Menschen erschräken, wenn sie Gottes Anruf wahrnehmen. Das sei auch bei Maria so gewesen, als sie dem Erzengel Gabriel begegnete. „Das Unfassbare bleibt, wohl ebenso das Erschrecken über die uns von Gott überbrachte Zumutung. Aber ebenfalls wächst die innere Sicherheit, dass Gott uns in dem Herausgerufensein nicht allein lässt.“ Wer sich dem Heiligen Geist nicht verschließe, erlebe immer wieder neu die Realität seines Mitgehens.
Priester, Diakone und Ordenschristen erlebten immer wieder die Unwägbarkeiten irdischen Lebens. „Aber diese Situationen sind – dank der Hilfe Gottes – dann in Segen zu verwandeln, wenn wir uns für den Willen Gottes offen halten“, betonte der Bischof. Maria habe Bernadette Soubirous in Lourdes gesagt: „Ich verspreche Ihnen nicht, Sie auf Erden glücklich zu machen, wohl aber im Himmel.“ Die Menschen seien folglich geschaffen, in Gott das grenzenlose Glück und Leben in Fülle zu erreichen. „Verkünder dieser Wahrheit sind umso notwendiger, je mehr das Bewusstsein für diese Botschaft verloren geht.“ Die Gegenwart brauche daher dringend Frauen und Männer, die den Mut haben, die Frohe Botschaft Christi durch ihr Lebenszeugnis zu belegen, sagte der Bischof.
Entscheidend sei dabei, dass es Vorbilder gebe, die das Leben glaubwürdig am Evangelium orientieren. „Ich bin fest überzeugt, dass junge Menschen den Mut finden, den eigenen Ruf und ihre Berufung anzunehmen, wenn wir uns der eigenen Berufung erfreuen und frohe Zeugen der Liebe Gottes werden“, rief der Bischof den Gläubigen zu.
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