Münsterschwarzach (POW) Auf ein Leben voller Bewegung und Beständigkeit blickt der 88-jährige Benediktinerbruder Cornelius Hell. In diesen Tagen begeht er ein seltenes Dienstjubiläum: Seit 60 Jahren arbeitet er in der Klosterverwaltung der Abtei Münsterschwarzach. Bis heute kommt er nach seinen Möglichkeiten in die Verwaltung und kümmert sich um den Briefwechsel mit Wohltätern und Missionaren.
Bruder Cornelius wurde 1920 in Großlangheim geboren und kam schon mit 15 Jahren in das klostereigene Lehrlingsheim Sankt Placidus nach Münsterschwarzach. Nach Ablegung seiner zeitlichen Gelübde wurde er zum Wehrdienst eingezogen und 1942 vor Moskau schwer verwundet. 1946 kehrte er in die Abtei zurück. Seinen erlernten Beruf als Zimmermann konnte er nicht mehr ausüben. Die Folgen der Verwundungen beeinträchtigen ihn bis heute. Der Schicksalsschlag gab seinem Leben eine Wende, in der Bruder Cornelius immer mehr Gottes Wirken erkannte.
1948 holte ihn der Cellerar Pater Theophil Lamm, der Amtsvorgänger von Pater Anselm Grün, in die Verwaltung der Abtei. Ohne eine kaufmännische Ausbildung zu haben, arbeitete sich Bruder Cornelius schnell ein und übernahm die versicherungsrechtlichen Angelegenheiten. Wenn es um Renten-, Sozial- oder Unfallversicherungen ging, kamen die Menschen mit ihren Nöten zu Bruder Cornelius. Neben einer fachlichen Beratung stand er ihnen auch menschlich bei. Der Dienst an den Menschen bereitete ihm Lebensfreude und erfüllte ihn innerlich. In der Gemeinschaft der Mönche stand er seinen Brüdern stets mit Rat und Tat zur Seite. Von 1952 bis 1990 diente er auch im Gemeinderat des Marktes Schwarzach. Sein selbstloser Einsatz für die Gemeinde und besonders für die Kindergärten wurde 1993 mit dem Bundesverdienstkreuz gewürdigt. „Niemals an Gottes Barmherzigkeit verzweifeln“: Dieses Zitat aus der Benediktsregel prägt das Leben von Bruder Cornelius besonders.
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