Würzburg (POW) Bislang unbekannte Seiten hat Bischof Dr. Friedhelm Hofmann bei einem Gespräch mit Vertretern der katholischen Jugendverbände im Kilianeum-Haus der Jugend gezeigt. Bei einem vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Bistum Würzburg organisierten Abend zu den Themen „Ökologie“, „Gutes Personal für die Jugendarbeit“ und „Vision von Kirche“ verriet der Bischof unter anderem, dass er Strom spare, wo er könne, und fair gehandelten Kaffee trinke. Auf öffentliche Verkehrsmittel könne er zu seinem Bedauern nicht umsteigen, da er täglich viele Termine an unterschiedlichen Orten wahrnehmen müsse. „Ich achte aber darauf, dass bei Neu- und Umbaumaßnahmen innerhalb des Bistums ökologische Kriterien berücksichtigt werden“, sagte Bischof Hofmann. Die jungen Frauen und Männer aus den Verbänden zeigten sich darüber erfreut, wünschten sich zugleich mehr öffentliche Hinweise auf die ökologischen Maßnahmen des Bistums.
Als brisant werteten die Jugendvertreter die Tatsache, dass in einigen Jugendverbänden pastorale Stellen unbesetzt sind und es in den Pfarreiengemeinschaften nur selten Ansprechpartner für die Jugendarbeit gebe. Bischof Hofmann erklärte, er wisse darum, wie sinnvoll und notwendig in der Jugendarbeit gutes und qualifiziertes Personal sei, Laien wie Kleriker. Er werde sich des Themas annehmen.
Was die Vision von Kirche in 20 Jahren angeht, zitierte der Bischof den Theologen Karl Rahner: „Die Kirche der Zukunft wird eine mystische sein, oder sie wird nicht sein!“ Ausführlich diskutierte die Runde unterschiedliche Gottesdienstformen mit Bischof Hofmann. Die Jugendlichen erklärten, sie bräuchten Raum für Experimente, für vielfältige Formen der Liturgie, ungewöhnliche Orte und Zeiten. Ein guter Gottesdienst zeichne sich vor allem dadurch aus, dass jeder sich persönlich angesprochen fühle. Bischof Hofmann dankte allen, die sich in der Jugendarbeit engagieren, für die kontinuierliche und ehrenamtliche Arbeit.
„Es war ein wichtiger Abend für die Jugendverbandsarbeit der Diözese. Wir konnten unsere Schwierigkeiten aufzeigen, gemeinsam über Lösungsansätze diskutieren und unsere Wünsche und Forderungen äußern. Es ist wichtig, dass die Bistumsleitung uns Vertrauen schenkt“, zog BDKJ-Diözesanvorsitzende Kristina Bopp Resümee.
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