Würzburg (POW) Die Auferstehungsbotschaft gibt auch bei schmerzhaften Ereignissen Trost und Beistand. „Der Auferstandene geht mit durch unser Leben und fängt uns besonders da auf, wo wir unterzugehen drohen. Er steht mit offenen Armen da, wenn wir uns anschicken, das Tor des Todes zu durchschreiten.“ Das hat Bischof Dr. Friedhelm Hofmann im Pontifikalamt am Ostersonntag, 23. März, im Kiliansdom betont. Bei der Feier der Osternacht am Samstagabend, 22. März, sagte der Bischof, dass alle Versuche, Jesu Auferstehung mit innerweltlichen Deutungen zu erklären, zum Scheitern verurteilt seien, weil sie zu kurz griffen. Die Heilsgeschichte von der Schöpfung über die Berufung Abrahams bis hin zur prophetischen Verheißung des reinigenden Wassers helfe, das göttliche Geheimnis von Ostern zu verstehen.
„Mit dieser heiligen Nacht rückt unser Leben nach dem Tode in eine realistische Nähe. Christus steht als erster von den Toten auf und holt uns mit seinen weit geöffneten Armen in diese Aufwärtsbewegung des neuen und ewigen Lebens“, sagte Bischof Hofmann in der Osternacht. Viele Menschen wollten diese unglaubliche Wahrheit aus Angst vor einer Illusion nicht an sich heranlassen. „Zweifel an der Auferstehung hat es von Anfang an gegeben. Fast jährlich erscheinen zur Osterzeit immer neue abenteuerliche Buch-Theorien, die mit den abstrusesten Ideen den Auferstandenen in das verstehbare innerweltliche Getriebe einordnen wollen. Es gelingt nicht.“
Der Bischof verwies auf die Lesungen der Osternacht und erklärte, dass Taufe als Wiedergeburt zum Ewigen Leben nur in und durch den Auferstandenen möglich sei. „Sie ist die konkrete Furcht der Auferstehung Jesu Christi.“ Maria und Johanna Schmidt, den Kindern von Domorganist Professor Stefan Schmidt und seiner Frau Andrea, sowie dem erwachsenen Robert Dentler werde die Gewissheit geschenkt, dass Gott in ihren Herzen Wohnung nehme, sagte Bischof Hofmann, ehe er die drei im Altarraum taufte.
Die Osternachtfeier begann am Feuer im Innenhof des Domkreuzgangs. Nach der Segnung des Osterfeuers entzündete Bischof Hofmann die große Osterkerze an den Flammen mit den Worten: „Christus ist glorreich auferstanden vom Tod. Sein Licht vertreibe das Dunkel der Herzen.“ Danach wurde das Osterlicht in Begleitung von Weihbischof Helmut Bauer und Mitgliedern des Domkapitels durch den Kreuzgang in den dunklen Kiliansdom getragen und an die Gläubigen weitergereicht. Während der Lichtfeier sang Diakon Helmut Neuhaus das österliche Exsultet, den Lobgesang auf die Osterkerze. Priesterseminaristen trugen Lesungen aus dem Alten Testament vor. Beim Gloria läuteten die Glocken des Domes nach den stillen Tagen seit Gründonnerstag wieder. Lesung und Evangelium des Neuen Testaments berichteten von der Auferstehung Jesu. Der Lichtfeier schlossen sich zur mitternächtlichen Stunde die allgemeine Tauferneuerung sowie die Eucharistiefeier an.
Beim Pontifikalgottesdienst am Ostersonntag bezeichnete Bischof Hofmann die Nachricht von der Auferstehung Jesu als wichtige Nachricht: Das Leben ende nicht in der Ausweglosigkeit des Todes, sondern finde in der Ewigkeit Gottes seine bleibende Vollendung. Zu Beginn der Feier erinnerte der Bischof an die nächtliche Tauffeier im Kiliansdom und besprengte die Gottesdienstbesucher mit Osterwasser. Er ermunterte die Gläubigen, wie Salomon immer wieder um ein hörendes Herz zu beten. „Der Auferstandene begleitet uns täglich durch sein Mitgehen. Wir begegnen ihm im Nächsten, im Ärmsten der Armen, in der Heiligen Schrift, in den Sakramenten.“ Er gehe mit jedem einzelnen.
Musikalisch umrahmten Domchor, Solisten und Domorchester sowie die Choralschola unter Leitung von Domkapellmeister Berger die Ostergottesdienste im Kiliansdom. Domorganist Professor Stefan Schmidt spielte die Orgel. Am Ostersonntag erklang Anton Dvoraks „Messe in D“.
(1308/0414; E-Mail voraus)
Hinweis für Redaktionen: Fotos abrufbar im Internet