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Brücken in die Kirche bauen

Wallfahrt der Aussiedler und Vertriebenen – Pastoralkonferenz beschäftigt sich mit den Nöten der Menschen aus dem Osten Europas

Retzbach (POW) Eine stärkere Beheimatung der Aussiedler aus den ehemaligen GUS-Staaten in der Kirche hat Pastor Christian Heim, Diözesanbeauftragter für Aussiedler im Erzbistum Paderborn, bei der Pastoralkonferenz der Aussiedler- und Vertriebenenseelsorge in Retzbach gefordert. Das Wort „Integration“ sei inzwischen sehr stark abgenutzt. Wichtig seien Menschen, die den Aussiedlern eine Brücke in die Pfarrgemeinde bauten. Die Besinnung auf die Taufe als Eingangstor ins Haus der Kirche sei von großer Bedeutung. Die Schwelle der Vorbedingungen dürfe daher nicht zum Stolperstein und gar zu einer demotivierenden Wand werden.

Wie viele Vertriebene und Aussiedler ihre Heimat in der Kirche bereits gefunden hatten, zeigten die zahlreichen Teilnehmer an der sechsten Aussiedler- und Vertriebenenwallfahrt, die am gleichen Tag von Thüngersheim nach Retzbach führte. Nach einer kurzen Einstimmung durch den Augsburger Chor der Russlanddeutschen in der Thüngersheimer Pfarrkirche machten sich die Frauen, Männer und Kinder auf den Weg durch die Weinberge zur „Maria im grünen Tal“. Auf diese Weise stellten die Aussiedler und Vertriebenen die eigenen Erfahrungen des Unterwegsseins in den Kontext der pilgernden Kirche.

Auf dem Weg wurde an wichtige Gestalten des europäischen Christentums erinnert. Der heilige Benedikt wurde als ein Beispiel für eine gelungene Verbindung vom aktiven, schaffenden Handeln und dem Schöpfen aus der inneren Quelle des Gebets vorgestellt. Cyrill und Method zeigten, dass das Wort Gottes immer wieder neu in verständliche Sprache übersetzt werden muss. Die heilige Hedwig wurde alleine schon durch ihren Lebenslauf und ihr Wirken für Deutsche und Polen zu einer verbindenden Brücke. Nach der Ankunft in Retzbach verwandelten sich der Wallfahrtsplatz und das Kolpingheim in Orte der Begegnung und gemeinsamen Mahls.

Eine Eucharistiefeier schloss sich an. Mit Pastor Heim zelebrierten Pfarrer Monsignore Gerold Postler, Monsignore Karlheinz Frühmorgen und Kaplan Pavel Anishchyk, assistiert von den Diakonen Paul Preller und Johann Loch-Karl. In der abschließenden Lichterprozession kam eine weitere Erfahrung des christlichen Glaubens zum Ausdruck: Gott will Licht auf dem Lebensweg sein, auch oder vielleicht besonders dann, wenn der Weg durch die Dunkelheit der Vertreibung, der Ablehnung, der Diskriminierung, des Leidens oder des Fremdseins führt.

(4306/1504)