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Chance von Vorwürfen in der Ehe

Würzburger Graduiertenkolleg „Wahrnehmung der Geschlechterdifferenz in religiösen Symbolsystemen“ schließt mit Internationalem Symposion „Ehe als Ernstfall der Geschlechterdifferenz“ in der Würzburger Residenz

Würzburg (POW) Für kultivierte Formen der Kritik in Beziehungen hat sich der international bekannte Zürcher Paartherapeut Professor Dr. Jürg Willi ausgesprochen. Beim Internationalen Symposion „Ehe als Ernstfall der Geschlechterdifferenz“ zum Abschluss des Würzburger Graduiertenkollegs „Wahrnehmung der Geschlechterdifferenz in religiösen Symbolsystemen“ wies er auf die Chance von Vorwürfen in Beziehungen hin. Zahlreiche Wissenschaftler beleuchteten vom 13. bis 15. Februar in der Würzburger Residenz bei Vorträgen und anschließenden Diskussionen das Phänomen „Ehe“ aus verschiedenen Perspektiven.

In seinem mit besonders großer Aufmerksamkeit bedachten Vortrag betonte der Paartherapeut Willi, die Vorwürfe würden die Probleme in Beziehungen seitens der Frauen und der Männer meistens treffend auf den Punkt bringen. Allein im Umgang mit Vorwürfen seien viele Paare überfordert. Kultivierte Formen der Kritik seien deshalb in Beziehungen einzuüben. Willi berichtete zudem von seinen langjährigen Erfahrungen als Paartherapeut und in diesem Zusammenhang von der Entwicklung männlichen und weiblichen Rollenverhaltens.

Um die Ehe im Wandel der Zeit kreiste der Vortrag von Dr. Anja Wieber (Dortmund). Sie zeigte anhand von Filmsequenzen, wie Filme, in denen es um Paarbeziehungen in der Antike geht, zu Projektionsflächen für das Eheverständnis der jeweiligen Entstehungszeit des Films werden. Weiter verdeutlichte sie, welches Eheverständnis in den jeweiligen Filmen in Szene gesetzt wird. Der Vortrag „Die Ehe im Plane Gottes und seiner Kirche“ des Kirchenrechtlers Professor Dr. Norbert Lüdecke (Bonn) löste eine spannende Diskussion aus, die das Entwicklungspotenzial der katholischen Kirche vor Augen führte.

Das Symposion bildete den Abschluss des Graduiertenkollegs. Während seiner neunjährigen Laufzeit bereicherte das Kolleg das wissenschaftliche Leben der Universität Würzburg. Bestehend aus Fachgebieten der Theologie und der Altertumswissenschaften, ermöglichte das Graduiertenkolleg vielen Promovenden, ihre Doktorarbeit zu schreiben, und bot dafür durch hoch qualifizierte Angebote einen idealen Ort der Förderung. Darüber hinaus trieb es die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Disziplinen an und bot vielen Wissenschaftlern ein Forum, sich über die Geschlechterdifferenz in religiösen Symbolsystemen auszutauschen.

Beim Ausklang des Symposions ernteten die für das Kolleg verantwortlichen Professoren der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Würzburg großen Applaus: Professor Dr. Elmar Klinger (Fundamentaltheologie), Professor Dr. Theodor Seidl (Altes Testament) und Professor Dr. Bernhard Heininger (Neues Testament). Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hatte das Projekt gefördert. Christina Leisering bedankte sich im Namen der derzeitigen Stipendiatinnen und Stipendiaten speziell bei Professor Heininger, der sich durch sein großes Engagement für das Kolleg ausgezeichnet habe. Heininger stellte eine weitere Publikation des Kollegs im Anschluss an das Symposion in Aussicht. Zu Beginn des Symposions hieß der Vizepräsident der Universität Würzburg, Professor Dr. Ulrich Sinn, die Teilnehmer des Graduiertenkollegs willkommen und erinnerte an die Worte von Theodor Storm: „Die Liebe, welch lieblicher Dunst; doch in der Ehe, da steckt die Kunst.“

uk (POW)

(0807/0289; E-Mail voraus)