Würzburg (POW) Zum Hochfest der Frankenapostel haben am Dienstag, 8. Juli, rund 900 Gläubige mit Weihbischof em. Helmut Bauer und zahlreichen Konzelebranten im Kiliansdom Wallfahrtsgottesdienst gefeiert. Zu der Messe waren insbesondere die Katholiken aus den Dekanaten Alzenau, Aschaffenburg-Stadt, -Ost und -West, Miltenberg, Obernburg sowie Würzburg-links und -rechts des Mains eingeladen. Gleichzeitig war es der Tag der Pfarrhaushälterinnen: Sie gestalteten den Gabengang und trafen sich nach dem Gottesdienst zur Begegnung im Innenhof des Domkreuzgangs.
Lydia Schmitt aus Glattbach im Dekanat Aschaffenburg-West war mit ihren 81 Jahren zum ersten Mal dabei: „Ich saß in der ersten Bank und konnte alles wunderbar miterleben. Die Feier hat mir viel Kraft gegeben.“ Eine Freundin aus der Kirchengemeinde hatte sie motiviert, doch mal nach Würzburg mitzufahren, denn im Bus sei noch ein Platz frei. „Ich bin froh, dass ich jetzt mitgekommen bin, vielleicht schaffe ich es ja im nächsten Jahr wieder.“ Ganz in sich gekehrt stand Schmitt nach dem Gottesdienst einige Minuten neben dem Schrein mit den Häuptern der Frankenapostel. „Mir ist durch den Kopf gegangen, dass Kilian, Kolonat und Totnan uns den Glauben gebracht haben. Und ich hoffe, dass auch ich ihn weitergeben konnte in meinem Leben“, erzählte sie.
Das Thema Hoffnung griff auch Weihbischof Bauer, der an diesem Tag vor 20 Jahren zum Weihbischof ernannt wurde, in seiner Predigt auf. Kein Mensch könne ohne Hoffnung leben, sagte er. Bei den Kriegen, der Gewalt und Zerstörung in der Welt reiche es aber nicht aus, auf die eigenen Hoffnungen zu setzen: „Nur wenn wir uns vom Geist Jesu Christi, vom Evangelium bewegen lassen, ist die Zukunft hoffnungsvoll.“ Doch christliche Hoffnung sei nicht allein auf die Zukunft ausgerichtet, sondern wirke schon jetzt und gebe dem Leben Tiefe. „Ein christlich hoffender Mensch weiß, dass sein Leben von der Liebe Gottes getragen ist“, betonte der Weihbischof.
Viele Gläubige lobten die Predigt und zeigten sich insgesamt von dem Gottesdienst beeindruckt. Karin und Theo Kilian Röcklein aus Schneeberg im Dekanat Miltenberg hatten zum ersten Mal teilgenommen. „Wir sind jetzt beide in Rente und haben endlich Zeit dazu. Da der heilige Kilian der Namenspatron meines Mannes ist, verbindet uns ja auch etwas hier mit Würzburg“, erzählte Karin Röcklein. Es habe sich sehr gelohnt zu kommen, die Kiliani-Wallfahrt mitzuerleben und auch dem Weihbischof mal ganz nah zu sein.
Rosa Schüssler aus Hausen im Dekanat Obernburg bezeichnete Würzburg als ihre zweite Heimat: „Diese Stadt möchte ich nicht missen. Also nutze ich jede Gelegenheit, wieder hierher zu kommen. Und in der Kilianiwoche ist es natürlich besonders schön hier“, sagte die 84-Jährige. Vor dem Schrein mit den Häuptern der Frankenapostel sei sie sehr nachdenklich geworden. „Ich habe viel gebetet. Denn unsere Priester müssen das fortsetzen, was Kilian damals begonnen hat. Und meine Hoffnung ist, dass wir schon bald wieder viele neue Priester bekommen.“
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