Würzburg/Aschaffenburg/Schweinfurt (POW) Im Sakrament der Eucharistie kommt Christus den Menschen nicht nur nahe, sondern verschenkt sich in deren Leben hinein. Darauf hat Bischof Dr. Friedhelm Hofmann am Fronleichnamsfest, 15. Juni, im Würzburger Kiliansdom hingewiesen. Mit der Prozession durch die Straßen der Bischofsstadt würden die Katholiken ihren Glauben an das Geheimnis des verwandelten Brotes bekennen, den Segen für das ganze Bistum erbitten und den Menschen das Motto der diesjährigen Prozession zurufen: „Kommt und seht – Gott ist die Liebe!“
Begleitet von den Gläubigen aus den Innenstadtpfarreien trug Bischof Hofmann im Anschluss an den Pontifikalgottesdienst die Monstranz mit dem Allerheiligsten durch die Straßen der Würzburger Innenstadt. Nach Polizeiangaben nahmen rund 2000 Menschen teil. Zehntausende Katholiken begleiteten in den über 800 Pfarreien, Filialen und Kuratien im Bistum das eucharistischen Brot durch die Straßen der Städte und Dörfer Unterfrankens. In den unterfränkischen Städten Aschaffenburg und Schweinfurt fanden zentrale Feiern mit mehreren tausend Gläubigen statt.
In Würzburg assistierten Bischof em. Dr. Paul-Werner Scheele und Domdekan Prälat Kurt Witzel Bischof Hofmann unter dem Tragehimmel. Weihbischof Dompropst Helmut Bauer, Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand, Mitglieder des Domkapitels, Ordensleute, Ritter vom Heiligen Grab, Familiare des Deutschen Ordens sowie Verbände, Vereine, Studentenverbindungen, Innungen und Schützengesellschaften gingen dem Allerheiligsten voran. Direkt hinter dem Tragehimmel liefen Unterfrankens Regierungspräsident Dr. Paul Beinhofer, Würzburgs Bürgermeister Dr. Adolf Bauer mit einigen Mitgliedern des Stadtrats sowie rund 100 Ordensfrauen. Kinder streuten zur Ehre des eucharistischen Brotes Blumen auf die Straßen. An den Häusern wiesen Blumenschmuck und Fahnen auf den besonderen Festtag hin.
Der Weg führte bei sommerlichen Temperaturen vom Dom über die Juliuspromenade zum Residenzplatz. Dort wurde Statio gehalten, ehe der Zug über Balthasar-Neumann-Promenade, Neubaustraße, Domerschulstraße zurück zur Neumünsterkirche führte. Auf der Treppenanlage der Grabeskirche der Frankenapostel erteilte Bischof Hofmann, wie bereits an der Residenz, den eucharistischen Segen mit der Monstranz. Mit dem Lied „Großer Gott, wir loben dich“ klang die dreistündige Feier aus.
In seiner Predigt im Kiliansdom erinnerte Bischof Hofmann an die Visionen der Juliana von Lüttich und die Entstehung des Festes im 13. Jahrhundert. „Es gibt nur wenige Feste wie Fronleichnam, an denen wir Christen auf die Straße gehen und unseren Glauben öffentlich bekennen“, sagte er. Dabei gehe es nicht nur um die dankbare Erinnerung an die Einsetzung der Eucharistie im Abendmahlssaal, sondern um die Bekräftigung des Glaubens an die Realpräsens Jesus Christi in Brot und Wein. Dieses Bekenntnis sei nicht so einfach, da sich der Glaube an die Gegenwart Christi in den beiden Gestalten dem Verstand entziehe. Die Verwandlung von Brot und Wein in Jesu Fleisch und Blut bleibe ein Geheimnis. So wie die Menschen stets von der Liebe sprächen und sie dennoch nicht fassen könnten, sei es auch mit der Eucharistie.
Weiter betonte der Bischof, dass das Geheimnis der Eucharistie auf die Menschwerdung Gottes verweise. Gottes Gegenwart solle in den verwandelten Gestalten von Brot und Wein der Welt bis an ihr Ende erhalten bleiben. Gott komme den Menschen in der Eucharistie so nahe, dass sie ihn in Jesus Christus sehen und berühren könnten. „Christus gibt sich uns zur Speise: Das ist die dichteste Weise menschlicher Gemeinschaft und verdient größte Ehrfurcht und Respekt“, betonte der Bischof. Das Pontifikalamt sowie die Feier vor dem Stationsaltar an der Residenz gestaltete der Domchor unter Leitung von Domkapellmeister Martin Berger mit Werken von Fleckenstein, Boltz, Mendelssohn und da Victoria. An der Domorgel spielte Domorganist Professor Stefan Schmidt.
In seinen Fronleichnamsgedanken aus der Kartause Astheim bei Volkach, die das Bayerische Fernsehen am Fronleichnamstag zur Mittagszeit sendete, brachte Bischof Hofmann den Zuschauern das Festgeheimnis des Fronleichnamstags nahe. Den Menschen an den Fernsehgeräten wünschte er, sich von Gott in jeder Phase des Lebens beschenken zu lassen. Die Gedanken im Bayerischen Fernsehen sprach er teils vor der herrlichen Weinbergslandschaft der Mainschleife an der Vogelsburg und im Museum Kartause Astheim.
Die Innenstadtpfarreien von Schweinfurt und Aschaffenburg hielten ebenfalls große gemeinsame Fronleichnamsprozessionen. Die Schweinfurter Katholiken zogen unter dem Motto „Wandlung Transsubstantiation: Was ist das?“ durch die Stadt. Ausgangs- und Schlusspunkt bildete die Heilig-Geist-Kirche. Ein Wortgottesdienst wurde am Krankenhaus Sankt Josef und die Eucharistie an der Kilianskirche gefeiert. In Aschaffenburg griffen die Innenstadtpfarreien das Motto auf: „Was IHM am Herzen liegt“. Die Prozession führte vom Stiftsplatz zum Schloss, dann über Agatha-Kirche und Herstallturm wieder zurück zur Stiftsbasilika Sankt Peter und Alexander. Mit dem „Te Deum“ endete dort die Aschaffenburger Prozession.
bs (POW)
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