Jeder Mensch in Deutschland verbraucht im Durchschnitt 121 Liter Trinkwasser in 24 Stunden. Gleichzeitig verbraucht jede Person durchschnittlich weitere 4000 Liter Wasser, die sich im T-Shirt, in der Tomate, im Strohhalm oder im Handy verstecken. Dieses Wasser, das zur Herstellung von Produkten oder Lebensmitteln verwendet wird, wird virtuelles Wasser oder Wasserfußabdruck genannt.
Mit der Wasserampel (https://wfd.de/aktiv-werden/im-alltag/wasserampel/) vom Weltfriedensdienst e.V. kannst du den Wasserfußabdruck von verschiedenen Produkten berechnen. Die Ampel zeigt an, wie viel Wasser bei der Produktion von Obst, Gemüse, Milchprodukte, Fleisch, Schokolade, Kleidung oder Technik wirklich gebraucht wird.
Bei der Berechnung des Wasserfußabdrucks, also der benötigten Wassermenge, wird zwischen blauem, grünem und grauen Wasser unterschieden.
Grünes Wasser ist natürlich vorkommendes Regenwasser oder im Boden gespeichertes Wasser, das nicht bis ins Grundwasser sickert, das von Pflanzen für ihre Wachstum aufgenommen werden kann.
Blaues Wasser ist Oberflächenwasser (also bspw. Seen, Flüsse, Bächen) oder Grundwasser, das für eine künstliche Bewässerung entnommen wird.
Graues Wasser steht für verschmutztes Wasser. Genau definiert beschreibt graues Wasser die Wassermenge, die nötig wäre, um Gewässerverunreinigungen so weit zu verdünnen, dass die Wasserqualität den gesetzlichen oder vereinbarten Anforderungen entspricht.
Was das bedeutet, zeigt sich an diesem fiktiven Beispiel der Kartoffel.
„Die Landwirtin Frau Paulsen legt auf ihren Feldern Mitte April die vorgekeimten Kartoffeln in die Erde. Im April und im Mai regnet es genug und die Pflanzen wachsen gut (grünes Wasser). Leider ist es im Juni sehr heiß und trocken. Daher muss sie das Feld bewässern (blaues Wasser). Sie bemerkt, dass die Pflanzen nicht richtig wachsen und entscheidet sich daher, die Pflanzen zu düngen und mit einem Pflanzenschutzmittel zu schützen. Dadurch wird das Grundwasser (blaues Wasser) verschmutzt (graues Wasser). Nach der Ernte im Herbst werden die Kartoffeln gewaschen (blaues Wasser), bevor sie in den Handel kommen und dort verkauft werden. Bevor die Kartoffeln gegessen werden können, müssen sie in einem Topf voller Wasser gekocht werden (blaues Wasser).“
Das Goethe-Institut hat Material für eine oder mehrere Unterrichtsstunden zum Thema Virtuelles Wasser zur Verfügung gestellt. Das PDF findet ihr unten im Anhang
Quellen
www.goethe.de/resources/files/pdf212/2_virtuelles-wasser1.pdf
www.durstige-gueter.de/was-ist-virtuelles-wasser/