Berlin/München (POW) Bischof Dr. Friedhelm Hofmann hat das christliche Profil der Unionsparteien angemahnt. „Ich kann das C nicht nur im Parteinamen tragen. Vielmehr muss die Union auch christlich geprägt sein und das christliche Menschenbild in allen Phasen des Lebens ernst nehmen“, sagte er am Dienstagabend, 13. Oktober, in der „Münchner Runde“ des Bayerischen Fernsehens, die live aus dem ZDF-Hauptstadtstudio in Berlin gesendet wurde. Die Diskussionsrunde stand unter dem Titel „Gemeinsinn statt Egotrip – denken die Deutschen um?“. An der von Ursula Heller moderierten Runde nahmen außerdem der frühere Moderator der Tagesthemen und Buchautor Ulrich Wickert, die stellvertretende Bundesvorsitzende des Bunds junger Unternehmer, Larissa Laternser, und der CSU-Europaabgeordnete und Bezirksvorsitzende der CSU Niederbayern, Manfred Weber, teil. Bundesweit verfolgten 390.000 Zuschauer die Sendung.
Mit Blick auf die Suche nach Werten bei Jugendlichen forderte der Bischof die Vorbildfunktion der Erwachsenen ein. Die heutige Gesellschaft brauche Vorbilder, die überzeugend lebten und die sich einmischten, wenn Menschen in Not seien. Gefordert sei heute vor allem die Tugend des Maßhaltens, damit nicht einseitig die nachkommenden Generationen belastet würden. „Ich kann nicht immer nur von anderen fordern, solidarisch zu sein und zu verzichten. Vielmehr muss jeder einzelne bei sich selbst beginnen. Doch wer ist dazu bereit?“
Bei Jugendlichen beobachte er zum einen eine Angst vor der Zukunft, dass das eigene Leben nicht mehr gelinge. Hier werde der Werteverlust deutlich. Andererseits fragten Jugendliche wieder nach den Werten. Dabei sei es wichtig, den jungen Leuten gegenüber gesprächsbereit zu sein und ihnen Werte zu vermitteln. Als Beispiel nannte der Bischof die christliche Tugend der Nächstenliebe, die den anderen in seiner Würde achte und ihm diese Würde und die Unantastbarkeit seines Lebens zugestehe. Junge Menschen müssten darüber hinaus ermutigt werden, den Schritt zu Ehe und Familie zu wagen. „Familie ist kein auslaufendes Modell“, betonte Bischof Hofmann.
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