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Das Kindergartengesetz und die Folgen

Katholische Arbeitnehmerbewegung befragt Eltern zu Veränderungen im Alltag

Würzburg/Aschaffenburg/Schweinfurt (POW) Überwiegend zufrieden mit dem pädagogischen Angebot der Kindergärten sind die Eltern nach einer Umfrage des Diözesanverbands der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB) im Bistum Würzburg. Die Befragung sollte herausfinden, welche Auswirkungen das Bayerische Kinderbetreuungsgesetz (BayKiBiG) hat. Das Buchungssystem mit seinen Auswirkungen auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird dagegen als nachteilig und teuer bewertet.

Insgesamt beteiligten sich 160 Eltern aus den Regionen Aschaffenburg-Miltenberg, Würzburg und Schweinfurt an der Befragung. Drei Viertel aller befragten Eltern sind mit der pädagogischen Kinderbetreuung in ihrer Kindertagesstätte grundsätzlich zufrieden. Die Änderungen durch das Gesetz haben die große Zufriedenheit nicht erschüttert. Demgegenüber werden die anderen Änderungen in der Praxis durchweg und deutlich negativ bewertet. Thomas Wülk, familienpolitischer Sprecher der KAB-Diözesanleitung, stellt fest: „Die große Zufriedenheit der Eltern lebt von der guten gewachsenen Praxis vor Ort und dem flexiblen Umgang der Träger mit dem neuen Gesetz. Misst man die Ergebnisse an den Zielen der Gesetzesinitiative, fällt das Ergebnis schlecht für die Landesregierung aus. Eine Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf wurde offensichtlich nicht erreicht.“

Das Gesetz sollte hier eine Verbesserung bringen. 85 Prozent der befragten Personen können das für sich nicht erkennen. Immerhin haben sich für fast ein Drittel der Eltern die Öffnungszeiten verbessert, allerdings haben sie sich für rund 20 Prozent verschlechtert. Über die Hälfte der Befragten gibt an, die Kinderbetreuung habe sich verteuert.

Über die Regelung der Buchungszeiten und Bezahlung hinaus wird im Gesetz auf die pädagogischen Ziele und die Elternmitverantwortung sehr großer Wert gelegt. Mit der pädagogischen Arbeit sind 70 Prozent der Eltern vor und nach der Gesetzesänderung gleichermaßen zufrieden. Kommentiert wird hier, dass attraktive Zusatzangebote jetzt auf den Nachmittag gelegt sind, offensichtlich um die Ausweitung der Buchungszeiten durch die Eltern zu erwirken. In der Elternmitverantwortung scheint der Handlungsbedarf noch größer zu sein. So gibt lediglich etwas mehr als die Hälfte der Eltern an, gut in die Verantwortung für die Weiterentwicklung der Angebote eingebunden zu sein.

Vor diesem Hintergrund dringt der KAB-Diözesanverband auf eine Öffnung des Buchungsmodells für einen unvorhersehbaren Bedarf oder nachweisbare Veränderungen im Alltag der Familien. Nach Ansicht der KAB braucht es dort, wo früher Oma und Opa eingesprungen sind, das öffentliche Angebot, um auch kurzfristigen Bedarf oder eine berufliche Veränderung aufzufangen. „Die Arbeitgeber steigern die Flexibilitätserwartung und der Gesetzgeber reduziert die Möglichkeiten. Eine familienfreundliche Politik darf nicht einseitig betriebswirtschaftlichen Modellen folgen, sondern muss mit dem Lebensalltag der Menschen gehen“, fordert Wülk. Diese Orientierung müsse auch in der Einbeziehung der Eltern vor Ort erfahrbar sein.

(508/0474; E-Mail voraus)