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Dem Ruf Gottes folgen

Bischof Dr. Friedhelm Hofmann weiht vier Diakone zu Priestern – Festlicher Gottesdienst im Kiliansdom – Bischof Hofmann: „Ohne Gott wäre eine solche Lebensentscheidung verlorene Liebesmüh" – Neupriester auf bisherige Praktikumspfarreien angewiesen

Würzburg (POW) Die Herausforderung der Gegenwart ist es, auf Gott zu vertrauen und seinem Ruf zu folgen. Das hat Bischof Dr. Friedhelm Hofmann am Pfingstsamstag, 22. Mai, bei der Weihe von vier Diakonen zu Priestern betont. An dem festlichen Pontifikalgottesdienst im Kiliansdom nahmen rund 1200 Mitfeiernde aus dem gesamten Bistum teil. Die Weihe empfingen Norbert Becker (Elsenfeld), Florian Lehnert (Aurach), Norbert Wahler (Ramsthal) sowie Klaus Weber (Bischofsheim/Rhön).

„Die letzten Wochen und Monate waren überschattet von Aufdeckungen bitterere Verfehlungen inmitten der Kirche. Verunsicherung, Zweifel und auch Wut machten sich unter den Gläubigen breit“, erklärte der Bischof in seiner Predigt. Kritik am Zölibat und den Zugangsbedingungen der Kirche sei laut geworden. „Fühlen wir uns im Schifflein Kirche nicht auch in einem gewaltigen Sturm voller Angst?“, fragte der Bischof und verwies auf die Jünger Jesu, die Angst im Sturm gehabt hätten. Petrus habe auf Jesu Wort hin den Mut, das kleine Boot irdischer Denkweise zu verlassen und den Himmel in den Blick zu nehmen. „Die Herausforderung unserer Zeit und dieser Stunde an unsere Weihekandidaten lautet: ‚Komm!‘“ Petrus habe tatsächlich vermocht, über das Wasser zu gehen. „Solange er auf Jesus schaute, trug ihn das Wasser.“ In dem Augenblick aber, als er sich in den Blick nahm, seine – weltlich gesehen – unmögliche Situation wahrnahm, sei er untergegangen.

„Heute stehen vier junge Männer vor uns, die hier aus freier Entscheidung den Weg der Nachfolge Christi gehen wollen und ihr ganzes Leben in die Hände Jesu Christi, des Herrn, legen.“ Nicht ohne Grund werde die Priesterweihe in Würzburg am Vortag des Pfingstfestes gespendet: Alles, was sich hier vollziehe, erkläre sich nicht aus innerweltlichen Beweggründen, sondern erst aus dem Wirken des Heiligen Geistes.

„Diese vier Diakone haben sich in langen Jahren auf die Priesterweihe vorbereitet. Sie wissen um ihre Begrenztheit, Fehlbarkeit und Endlichkeit. Dennoch haben sie den Mut, ein Abenteuer mit Gott einzugehen, das alles menschliche Begreifen übersteigt.“ Sie trauten der Liebe Gottes, die jedem eigenen Bemühen vorausgehe und die Menschen trage. „Ohne Gott wäre eine solche Lebensentscheidung verlorene Liebesmüh‘“, betonte der Bischof. Er rief die Gläubigen auf, sich immer wieder im Gebet bei Gott einzuwurzeln. Jesus habe durch sein Vorbild und seine Unterweisung im Beten einen Weg gewiesen, der heute genauso tragfähig ist wie damals für seine Jünger.

Zu Beginn der Feier stellte Regens Herbert Baumann vom Priesterseminar Würzburg die Weihekandidaten vor und bat sie, vor den Bischof zu treten. Die Diakone bekundeten ihre Bereitschaft zur Priesterweihe mit den Worten: „Hier bin ich.“ Baumann erklärte sodann, dass das Volk und die Verantwortlichen befragt worden seien, und bezeugte, dass die Weihekandidaten für würdig gehalten würden. Vor der Erteilung der Priesterweihe versprachen die vier Männer, ihren Dienst gegenüber dem Bischof und seinen Nachfolgern in Ehrfurcht und Gehorsam zu tun. Dabei erklärten sie unter anderem, in ungeteilter Liebe zu Christus zu leben und ihm in den Menschen treu zu dienen.

Bei der Anrufung der Heiligen lagen die Weihekandidaten ausgestreckt am Boden und zeigten ihre Bereitschaft, sich Christus ganz hinzugeben. Dann legten ihnen Bischof Hofmann und anschließend Bischof em. Dr. Paul-Werner Scheele, Weihbischof Ulrich Boom sowie rund 100 Priester aus der ganzen Diözese die Hände auf – seit urchristlicher Zeit Zeichen für die Beauftragung und Bevollmächtigung. Im Weihegebet bat der Bischof schließlich um den Geist Gottes für die Neupriester. Als „ausdeutende Zeichen“ in der Weihehandlung zogen die Heimatpfarrer den Geweihten die priesterlichen Gewänder an, salbte ihnen Bischof Hofmann die Hände, überreichte Kelch und Hostienschale und umarmte sie zum Friedensgruß.

Am Schluss des Festgottesdienstes dankte Bischof Hofmann allen, die die Weihekandidaten bisher begleitet haben, vor allem den Familien der Neupriester. Neben den Verwandten nahmen Freunde und Gläubige aus den Heimat- und Praktikumsgemeinden der Weihekandidaten sowie Mitglieder des Domkapitels und Priester aus allen Teilen des Bistums an der Feier teil. Musikalisch umrahmten Domorganist Professor Stefan Schmidt, der Würzburger Domchor unter der Leitung von Professor Dr. Martin Berger sowie Kantorin Gabriele Baumann die Feier. Am Pfingstfest beziehungsweise am Dreifaltigkeitssonntag feiern die Neupriester in ihren Heimatgemeinden Primiz.

Am Tag der Priesterweihe wurden die Neupriester auf ihre Kaplansstellen angewiesen. Sie werden zunächst dort als Kapläne wirken, wo sie bereits als Diakone eingesetzt waren: Norbert Becker in der Pfarreiengemeinschaft Jesus – Quelle des Lebens, Bad Kissingen, Florian Lehnert in der Pfarreiengemeinschaft Oberleichtersbach/Schondra, Norbert Wahler in der Pfarreiengemeinschaft TauberGau und Klaus Weber in der Pfarreiengemeinschaft Liborius Wagner Markt Stadtlauringen.

(2207/0682; E-Mail voraus)

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