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Den demographischen Wandel im Blick

Tagung des Katholischen Deutschen Frauenbunds thematisiert die verschiedenen Generationen – Bundesministerin a. D. Ursula Lehr als Referentin

Würzburg (POW) Der demographische Wandel stellt die Gesellschaft vor vielfältige Herausforderungen. „Dass wir alt werden, können wir nicht ändern, aber das Wie können wir beeinflussen“, betonte Altersforscherin Professor Dr. Dr. Ursula Lehr, Bundesministerin a. D., vor über 60 Frauen des Arbeitskreises Sozial-karitativ des Katholischen Deutschen Frauenbunds (KDFB) im Sankt Burkardushaus. Die Tagung griff das Jahresthema des Katholischen Deutschen Frauenbundes (KDFB) „Einander in den Blick nehmen – Generationen“ auf.

Lehr ermutigte die Zuhörerinnen, die Lebensläufe den Forderungen der Zeit anzupassen. „Lassen wir das Erwachsenenalter früher und das Seniorenalter später beginnen.“ Eine deutliche Absage erteilte die Wissenschaftlerin der Definition, die das Altern mit Defiziten gleichsetzt. Altern müsse nicht Abbau und Verlust bedeuten, sondern könne in vielen Bereichen Gewinn sein, eine Zunahme von Kompetenzen und Potenzialen. Gleichzeitig regte sie an, das Umfeld so zu optimieren, dass junge Eltern sich von Netzwerken getragen wissen und Ja zu Kindern sagen können.

Vorgestellt wurden regionale Projekte, bei denen der Mehrgenerationenaspekt im Mittelpunkt stand. So konnten Harald Retsch (Sankt-Ursula-Schule) und Nadine Seubert (Diakonie) gemeinsam mit zwei Schülerinnen das Projekt „Jung hilft Alt“ präsentieren. Hier besuchen Schülerinnen regelmäßig ältere Menschen und helfen bei verschiedenen Tätigkeiten wie dem Wechseln von Glühlampen. Vorgestellt wurde auch das Projekt „Schülerzeit“, bei dem es nicht nur um Zeit für Schüler, sondern auch Zeit von Schülern geht. Das Prinzip der geschenkten Stunde Zeit wurde den Frauen des KDFB durch das Leitungsteam erläutert, bestehend aus Pastoralreferentin Claudia Walter, Konrektorin Elisabeth Haberzettl und Religionslehrerin Helga Neudert. Ehrenamtliche Erwachsene helfen Schülern der Max-Dauthendy-Grundschule und der Goethe-Hauptschule in Würzburg bei den Hausaufgaben oder beim Lernen, Schüler der achten Jahrgangsstufe engagieren sich jede Woche und geben unter anderem ihre eigenen EDV-Kenntnisse an Ältere weiter. Besonderes Highlight der Präsentation war der Chor der Hauptschule, der ein eigens für diesen Tag getextetes Lied vortrug. Bei dem Kooperationsprojekt „Schülerzeit“ sind die beiden genannten Schulen, die evangelische Pfarrgemeinde Sankt Stephan und die katholische Pfarrgemeinde Sankt Adalbero miteinander vernetzt.

Georg Brohm, Altbürgermeister der Gemeinde Rottendorf, war als Sprecher des Seniorenrates gekommen. Er erklärte Funktion und Aufbau des Rates, der von der Bevölkerung ab 60 Jahren für jeweils drei Jahre gewählt wird. Er zeigte auf, wie ältere Menschen ihre kommunalpolitischen Interessen durch ein solches beratendes Gremium wahrnehmen können. Der Seniorenrat kann Blickwinkel älterer Menschen beleuchten und auf wünschenswerte Änderungen aufmerksam machen.

Den Abschluss der Runde bildete Franz-Josef Sauer, Leiter des Mehrgenerationenhauses in Binsfeld. Er erläuterte die Entstehung der Einrichtung und die konkrete Umsetzung vor Ort. Der Aspekt des Dorfes als Großfamilie wird in der Begegnungsstätte von jungen und alten Menschen groß geschrieben. Gefördert wird dieses Projekt durch das Aktionsprogramm Mehrgenerationenhäuser des Bundesfamilienministeriums. Sauer gab den Frauen mit auf den Weg, optimistisch in die Zukunft zu blicken. „Der Pessimist macht aus jeder Aufgabe ein Problem, der Optimist macht aus jedem Problem eine Aufgabe.“

(2508/0762; E-Mail voraus)

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