„Sich auf Christus einzulassen, bedeutet, alles von ihm zu erwarten“, erklärte der Bischof in seiner Predigt. Gott wolle nicht nur ein bisschen Liebe, ein bisschen gute Taten und ein bisschen guten Willen. „Gott will uns ganz.“ Der Priesterberuf verlange Opfer. Zugleich erfahre jeder Priester, wie Gott wirkt: unmittelbar durch die Sakramente, „unerwartet selbst durch die eigene Schwäche“. Als großes Geschenk bezeichnete der Bischof die Erfahrung, Hirte und Vater für viele sein zu dürfen. „Haben Sie nun den Mut zu dienen sowie die Demut, die Gott die Tür in Ihr Innerstes öffnet und Sie Gottes Liebe zutiefst erfahren lässt“, rief Bischof Hofmann dem Weihekandidaten zu.
Zu Beginn der Feier stellte Regens Herbert Baumann vom Priesterseminar Würzburg den Weihekandidaten vor und bat ihn, vor den Bischof zu treten. Diakon Menzel bekundete seine Bereitschaft zur Priesterweihe mit den Worten: „Hier bin ich.“ Baumann erklärte sodann, dass das Volk und die Verantwortlichen befragt worden seien, und bezeugte, dass der Weihekandidat für würdig gehalten werde. Vor der Erteilung der Priesterweihe versprach Menzel, seinen Dienst gegenüber dem Bischof und seinen Nachfolgern in Ehrfurcht und Gehorsam zu tun. Dabei erklärte er unter anderem, in ungeteilter Liebe zu Christus zu leben und ihm in den Menschen treu zu dienen.
Beim Singen der Allerheiligenlitanei lag der Weihekandidat ausgestreckt am Boden und zeigte so seine Bereitschaft, sich Christus ganz hinzugeben. Dann legten ihm Bischof Hofmann und anschließend Bischof em. Dr. Paul-Werner Scheele, Weihbischof em. Helmut Bauer, die Mitglieder des Domkapitels sowie insgesamt rund 70 Priester aus der ganzen Diözese die Hände auf – seit urchristlicher Zeit Zeichen für die Beauftragung und Bevollmächtigung. Im Weihegebet bat der Bischof schließlich um den Geist Gottes für den Neupriester. Als „ausdeutende Zeichen“ in der Weihehandlung zog der Heimatpfarrer Andreas Bracharz dem Geweihten das priesterliche Gewand an, salbte ihm Bischof Hofmann die Hände, überreichte Kelch und Hostienschale und umarmte ihn zum Friedensgruß.
Am Schluss des Festgottesdienstes dankte Bischof Hofmann allen, die den Weihekandidaten bisher begleitet haben, vor allem der Familie des Neupriesters. „Sie verlieren nicht ihren Sohn an die Kirche, sondern gewinnen eine neue Familie in Gestalt der ihm anvertrauten Gläubigen hinzu“, sagte der Bischof.
Neben den Verwandten nahmen Freunde und Gläubige aus der Heimat- und Praktikumsgemeinde des Weihekandidaten sowie Mitglieder des Domkapitels und Priester aus allen Teilen des Bistums an der Feier teil. Vereine und Verbände stellten Fahnenabordnungen. Musikalisch umrahmten Domorganist Professor Stefan Schmidt, der Domchor unter der Leitung von Domkapellmeister Martin Berger, die Schola des Priesterseminars unter der Leitung von Johannes Grötzner sowie Kantorin Stephanie Hillenbrand die Feier. Seine Primiz feiert der Neupriester Menzel am Pfingstmontag, 12. Mai, um 10 Uhr in Untereßfeld. Es predigt der Würzburger Pfarrer Alfred Kraus. Als Kaplan wurde Menzel mit dem Tag der Weihe zunächst bis August 2008 in Miltenberg-Sankt Jakobus der Ältere mit den Filialen Breitendiel und Miltenberg-Maria-Hilf angewiesen, wo er bereits als Diakon eingesetzt war.
(2008/0621; E-Mail voraus)
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