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Domkapitular Dr. Helmut Gabel, Leiter der Hauptabteilung Außerschulische Bildung, wirbt in Zeitschrift „Stimmen der Zeit“ für dialogisches Verständnis von Kirche

Würzburg (POW) Der Erwachsenenbildung ist neue Aufmerksamkeit zu schenken. Dafür plädiert Domkapitular Dr. Helmut Gabel, Bischöflicher Beauftragter für Erwachsenenbildung im Bistum Würzburg, in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „Stimmen der Zeit“. In seinem Aufsatz zum Thema „Kirchliche Erwachsenenbildung – Luxus oder Kerngeschäft“ liefert Gabel theologische und pastorale Argumente für die Erwachsenenbildung. Zugleich formuliert er Anforderungen an die dort Tätigen und Erwartungen an die Verantwortlichen in Kirche und Pastoral.

 

vergrößern Bernhard Schwesinger (POW)

Außer Frage steht für den Leiter der Hauptabteilung Außerschulische Bildung des Bistums Würzburg, dass Erwachsenenbildung Teil der Pastoral ist. Sie sei Dienst am Menschen, am Gelingen seines Lebens und seiner zwischenmenschlichen Beziehungen; sie motiviere und befähige Menschen, in Beruf, Kirche und Gesellschaft Verantwortung zu übernehmen. Zugleich biete sie Räume des Dialogs und des Austausches über Fragen des Glaubens – gerade auch jenen, die auf der Suche sind, zu ihrer Gemeinde vor Ort aber keinen Zugang finden. Sie bahne auch Erfahrungen an, die die Wirklichkeit durchlässig werden lassen auf die Transzendenz hin. In ihrer „Offenheit nach außen“ für interessierte Menschen – unabhängig von Konfession, Religion oder Weltanschauung – stehe Erwachsenenbildung „für ein dialogisches Verständnis von Kirche: Die lehrende und verkündigende Kirche ist immer auch lernende und hörende Kirche.“

 

Von den Bistumsleitungen erwartet Gabel, dass Erwachsenenbildung einen festen Platz hat in jenen Gremien, die über die pastoralen Entwicklungslinien eines Bistums entscheiden, in der Ausbildung der Priester und pastoralen Mitarbeiter sowie in Arbeitsfeldumschreibungen von Hauptamtlichen in Pfarreiengemeinschaften. Er sorge sich, dass Erwachsenenbildung als Luxus gesehen werde, an dem man in Zeiten knapper Kassen besonders den Rotstift ansetze, und hält dagegen: „Gerade in den gegenwärtigen pastoralen Umstrukturierungsprozessen“ hätten die in der Erwachsenenbildung Tätigen unverzichtbare Dienste anzubieten: rein pragmatischen Abwägungen begegnen durch theologisch-pastorale Argumente; Ehrenamtliche in ihren Kompetenzen und in ihrer Reflexionsfähigkeit stärken; die Sprachfähigkeit über Glaubensfragen fördern; Erfahrungsorte kirchlichen Lebens miteinander vernetzen; zur Versachlichung innerkirchlicher Kontroversen beitragen; den Blick über binnenkirchliche Nöte hinaus auf die Umwelt hin weiten. Wo Kirche sich nicht nur mit ihrer eigenen Krise befasse, sondern offen sei nach außen, wo sie von anderen lernen wolle, wo sie sich Anfragen und Zweifeln stelle und Menschen in ihrer Freiheit und Mündigkeit ernst nehme, dort „hat die Erwachsenenbildung einen guten Stand“, betont Gabel.