Würzburg (POW) Mit einem festlichen Pontifikalgottesdienst am Ostermontagnachmittag, 24. März, hat Weihbischof Helmut Bauer für 75 Lebensjahre gedankt. Bischof Dr. Friedhelm Hofmann würdigte Weihbischof Bauer in der Festpredigt als österlichen Zeugen des Glaubens und dankte ihm für die treuen Dienste, seine Loyalität und seine Menschenfreundlichkeit. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, dankte in einem Grußschreiben für all die Leistungen, die Weihbischof Bauer in den Jahren seines priesterlichen und bischöflichen Wirkens vollbracht habe. Zum Abschluss der heiligen Messe weihte der Weihbischof das neue Zimbelgeläute für den Würzburger Kiliansdom.
Die Eucharistiefeier und der anschließende Empfang anlässlich des 75. Geburtstags von Weihbischof Bauer wurden zum großen österlichen Familienfest. Rund 2000 Gäste feierten mit dem Jubilar und ließen – wie es der Weihbischof ausdrückte – die spürbare Freude und den Dank in den Gottesdienst einfließen. Gekommen waren Verwandte, Freuden und Weggefährten, Vertreter aus Politik und Gesellschaft mit Bürgermeister Dr. Adolf Bauer und dem künftigen Oberbürgermeister Würzburgs, Georg Rosenthal, an der Spitze, Ordensleute und pastorale Mitarbeiter, Priester und Bischöfe.
Bischof Hofmann und Bischof em. Dr. Paul-Werner Scheele feierten den Festgottesdienst ebenso mit wie Bischof em. Dr. Anton Schlembach aus Speyer, Weihbischof Engelbert Siebler aus München, Weihbischof Reinhard Pappenberger aus Regensburg, Weihbischof Otto Georgens aus Speyer, die Weihbischöfe Reinhard Hauke und Hans-Reinhard Koch aus Erfurt und der Abt von Münsterschwarzach, Michael Reepen. Die Diözesen Bamberg, Eichstätt und Passau wurden durch deren Generalvikare vertreten. Freudig hieß Weihbischof Bauer besonders die Vertreter der evangelischen Kirche mit dem früheren Würzburger Dekan Professor Dr. Martin Elze und Dekan Dr. Günter Breitenbach willkommen. Musikalisch umrahmten Domchor und Domorchester unter Leitung von Domkapellmeister Martin Berger sowie Domorganist Professor Stefan Schmidt die Feier mit Mozarts Großer Credomesse.
In seiner Begrüßung dankte Weihbischof Bauer, dass er von Gott in seinen 75 Lebensjahren ungemein reich beschenkt und von den Gläubigen getragen worden sei. „Die Heilige Messe war und ist das Schlüsselerlebnis meines Lebens. Sie gibt mir Kraft für meinen Dienst“, sagte er zur Festgemeinde. Die Botschaft von der Auferstehung Jesu wolle er mit den Menschen teilen. „Ich will weiter ein guter Weihbischof sein, wenn ich gebraucht werde.“
In seiner Predigt nannte Bischof Hofmann den Jubilar einen Zeugen dafür, dass Gott den Lebensweg des Menschen begleite. Dabei erinnerte er an die Lebensstationen von Weihbischof Bauer: von der Kindheit im Nationalsozialismus über Theologiestudium und Priesterweihe in Würzburg bis hin zum Kilianeums-Direktor, Dompfarrer, Stadtdekan und Weihbischof. Weiter führte Bischof Hofmann die zahlreichen Aufgaben Weihbischof Bauers in der Deutschen Bischofskonferenz an. Näher ging der Bischof auf Bauers musikalische Gabe und außergewöhnliche Liebe zur Musik ein. „Begnadet mit musikalischem Talent und einer schon außergewöhnlichen Liebe zur Musik, verstand und nutzt er diese als eine geistige Himmelsleiter. Als Musikus hat er auch ein großes Herz, das er zutiefst in der Liebe Gottes verankert weiß und das er deshalb auch mit dieser großen Offenheit den Menschen entgegenbringen kann.“
Die Kraft schöpfe Weihbischof Bauer aus der gelebten Christusbeziehung, die er im Gebet und in der stillen Anbetung ebenso vertiefe wie in den Messfeiern und den zahlreichen Altar-, Orgel- und Glockenweihen, betonte Bischof Hofmann. Besonders seien die zahlreichen Firmfeiern hervorzuheben: „Der Würzburger Dom reichte bei weitem nicht aus, die vielen tausend Mädchen und Buben aufzunehmen, die er gefirmt hat. Wohl der ganze Würzburger Bischofshut würde damit gefüllt werden können.“ Die Marienfrömmigkeit, die Weihbischof Bauer zusätzlich präge, lasse die fränkische Seele aufscheinen. „Geh weiter mit uns als Zeuge der Liebe Christi auf unserem Weg“, forderte Bischof Hofmann den Jubilar auf. Mit kräftigem Applaus unterstrichen die Gäste die Laudatio des Bischofs.
Am Schluss der Eucharistiefeier weihte Weihbischof Bauer das neue Zimbelgeläute des Kiliansdoms. Er besprengte die Glocken mit Weihwasser, beweihräucherte sie und salbte sie mit heiligem Öl. Zum Schluss schlug er mit einem Hammer auf jede Glocke, sodass der erste Klang durch den Dom schwang. Das achtstimmige Zimbelgeläute ergänzt das elfstimmige Vollgeläute aus dem Jahr 1965 und die 750 Jahre alte Lobdeburg-Glocke des Würzburger Doms. Erstmals werden die Zimbeln am Fronleichnamstag, 22. Mai, zusammen mit dem Vollgeläute erklingen. Das komplette Geläute bezeichnete der Weihbischof als unüberhörbares Loblied auf den Schöpfer der Welt. „Mögen die Glocken dazu verhelfen, Wege des Friedens im persönlichen Leben und in der Menschheitsfamilie zu gehen.“
Beim anschließenden Empfang im Domkreuzgang überreichte Bischof Hofmann als Zeichen des Dankes für Weihbischof Bauers Wirken eine Ikone, die Christus inmitten der zwölf Apostel zeigt. „So wird Deine Verbindung zur Ostkirche deutlich“, sagte der Bischof. Domkapitular Dr. Jürgen Lenssen würdigte den Weihbischof als „Diener des Wortes“, der in unzähligen Predigten die Frohe Botschaft verkündet habe. Er überreichte ihm die erste Ausgabe des von ihm herausgegebenen gleichnamigen Buchs, das rund 90 Homilien von Weihbischof Bauer enthält. Diözesanratsvorsitzender Karl-Peter Büttner gratulierte im Namen aller Laien und zitierte aus der Internatszeitung von 1976 des Würzburger Kilianeums, wo er vor Jahrzehnten zusammen mit Bauer arbeitete: „Ich mag Franz-Josef Strauß, den Fußballer Beckenbauer, Borussia Dortmund ebenso wie den Zweckfußball des FC Bayern München, die Gottesmutter, den Herrgott und und und“, gab Büttner aus der Antwort von Helmut Bauer auf die Frage seiner Neuntklässler nach den persönlichen Vorlieben wieder.
Der evangelische Dekan Breitenbach überbrachte auch im Namen seines Regionalbischofs Helmut Völkel Grüße „von Kirche zu Kirche“ und von „Spessarter zu Spessarter“. „Wir beide kommen aus der Gegend, die für ihre Bodenständigkeit bekannt ist. Das ermöglicht uns eine große innere Weite“, sagte Breitenbach. Bürgermeister Bauer gratulierte im Namen der Stadt Würzburg. Wohl älteste Gratulantin war Delfine Brünner aus Mellrichstadt, die dem Weihbischof in Versform Glück- und Segen wünschte. Für die musikalische Gestaltung des Empfangs sorgten Diözesanmusikdirektor Gregor Frede an der Orgel und Hans Molitor an der Bachtrompete.
bs/mh (POW)
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