Óbidos/Curusambá (POW) Normalerweise hat Bischof Bernardo Johannes Bahlmann aus der brasilianischen Diözese Óbidos am 10. Dezember Geburtstag. Es ist jedoch zu einer kleinen Tradition geworden, den Geburtstag etwas vorzuverlegen – auf den 8. Dezember. So auch heuer: Gemeinsam mit Priestern, Seminaristen und Mitarbeitern des Bistums feierte er seinen und die Geburtstage weiterer Priester zwei Tage eher und konnte sogar eine kleine deutsche Delegation seine Gäste nennen. Für gut zwei Wochen sind Domkapitular Christoph Warmuth, Verantwortlicher für die Diözesanstelle Mission-Entwicklung-Frieden, und Christiane Hetterich, Missionsreferentin für Asien und Lateinamerika, zu Gast im Partnerbistum der Diözese Würzburg.
Für die Feier fuhren alle Gäste in das sogenannte „Refúgio“ der Diözese, einem kleinen „Zufluchtsort“ eine knappe halbe Stunde außerhalb der Stadt. Dort feierten sie einen Gottesdienst im Freien, anschließend wurde gemeinsam gegessen. In den Mittelpunkt seiner Predigt stellte Bischof Bahlmann das Hochfest „Mariä Empfängnis“, das die katholische Kirche am 8. Dezember begeht. Die Begegnung Mariens mit dem Erzengel Gabriel bezeichnete er als ein Treffen zwischen „Himmel und Erde“. „Maria gelingt es, die große Dimension des Himmels in sich aufzunehmen“, sagte Bahlmann. Die Mutter Jesu sei in einer Familie aufgewachsen, die stets die Gebote Gottes geachtet habe. „Die Konsequenz war, dass sie immer Ja zu Gott gesagt hat.“
Auch auf das Treffen von Maria und Elisabeth, der Mutter von Johannes dem Täufer, ging der Bischof ein. „So wie sich die beiden treffen, gibt es auch in unseren Leben Treffen“, sagte er. Dazu gehöre die Begegnung mit dem Nächsten, in der man auch Gott erfahre. Manchmal sei es schwer, für andere da zu sein. „Doch dafür müssen wir uns öffnen“, betonte Bahlmann.
Als Geschenk bekam der Bischof neben einem Fußballtrikot von der diözesanen Fußballmannschaft auch einen Hut, einen Gürtel und einen Sattel – und damit die Ausstattung, um wieder reiten zu können. Mehrere Pferde stehen auf der Faszenda da Esperança, einer Einrichtung des Bistums für Drogenabhängige. Bahlmann selbst stammt aus dem Bistum Münster und ist schon als Kind geritten. Die Reitausrüstung kommt aber nicht nur ihm zugute, sondern auch dem „Cowboy“ der Faszenda, der sich mit Hilfe eines Pferdes um die Rinder kümmert.
„Danke für die Liebe und Geduld, die Sie mitbringen“, sagte Maria José, Leiterin der Caritas in Óbidos, bei der Geschenkübergabe zu Bischof Bahlmann. Alle Mitarbeiter freuten sich, dass er von ihnen als Freunde spreche. Die Ledersachen wurden von einem 84-jährigen Mann aus Juruti am Amazonas gefertigt. Es sei eine große Ehre für ihn gewesen, berichteten die Schenkenden.
Die Vertretung aus Deutschland schenkte Bischof Bahlmann unter anderem einen Bocksbeutel mit „Randersackerer Ewig Leben“ und übermittelte Glückwünsche aus dem Bistum Würzburg. Bischof Bahlmann dankte allen Gästen für die Geschenke. „Aber die Freundschaft ist noch wichtiger“, betonte er. „Ich hoffe, dass sie noch weiter wächst.“ Oft höre er, was er schon alles gemacht habe. „Doch ich bin das nicht alleine. Das haben wir zusammen gemacht“, sagte der Bischof. Ganz zentral sei bei allem Engagement der Einsatz für die Armen der Region. „Danke, dass wir zusammen für sie da sind.“
Aus Brasilien berichtet Sophia Michalzik (POW)
(5016/1368; E-Mail voraus)
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