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„Eine richtig gute Sache“

Jan Stappert und Steffen Kerkert absolvieren im Seminar-Zentrum Rückersbach Ausbildung zum Koch – Maßnahme nur möglich dank der Unterstützung durch den Solidaritätsfonds Arbeitslose im Bistum Würzburg

Rückersbach/Würzburg (POW) Jan Stappert hat es geschafft. Schon mit vier Jahren habe er fasziniert in der Küche gestanden, erzählt er. 14 Jahre später steht er wieder zwischen Herd und Töpfen – aber nicht irgendwo, sondern in der Küche vom „Seminar-Zentrum Rückersbach“ der Kolping-Mainfranken-GmbH, das zu den Top-50 der Seminarhotels in Deutschland zählt. Stappert wird hier zum Koch ausgebildet und befindet sich im zweiten Lehrjahr. Er freut sich über die Stelle und weiß auch, wem er diesen Ausbildungsplatz mit zu verdanken hat: dem Bistum Würzburg. Die Diözese übernimmt über einen speziellen Fonds, dem „Solidaritätsfonds Arbeitslose“, 45 Prozent der Gesamtkosten – das sind für die Dauer von drei Jahren insgesamt 12.000 Euro. Ohne diesen Zuschuss der Kirche gäbe es den Ausbildungsplatz höchstwahrscheinlich nicht.

Der 19-Jährige ist deswegen sehr dankbar. „Was das Bistum macht, ist eine richtig gute Sache.“ Stappert hatte viel Glück. Nach der Hauptschule begann er erst mal mit einer Lehre als Fliesenleger, doch die brach er nach einem Jahr ab. So ein Abbruch macht sich überhaupt nicht gut – besonders in den Bewerbungsunterlagen. Doch über ein Langzeitpraktikum gelangte er ins Seminar-Zentrum Rückersbach. Und dort wurde er gleich behalten – als Auszubildender. Dem angehenden Koch macht die Arbeit viel Spaß, auch wenn es ihm in der Berufsschule schon mal schwer fällt. „Das nagt ganz schön am Hirn. Ich glaube es wäre schon gut gewesen, wenn ich statt in die Hauptschule in die Realschule gegangen wäre.“

Der Geschäftsführer vom Seminar-Zentrum, Josef Stiepeldey, kennt das Problem. Doch er möchte auch den Menschen eine Chance geben, deren Bewerbungen in anderen Betrieben im schlimmsten Fall direkt in den Papierkorb wandern würden – gerade auch Langzeitarbeitslosen. „Ich sehe das als unseren Auftrag an, für junge Menschen da zu sein. Kolping selbst hat uns das vorgemacht mit seinen Gesellenvereinen“, sagt er. Der Solidaritätsfonds des Bistums Würzburg ermöglicht es ihm, zusätzliche Ausbildungsstellen zu schaffen. Angefangen hatte alles mit einem Besuch des Bischöflichen Finanzdirektors Dr. Adolf Bauer in Rückersbach im Jahre 2000. „Er hat gesehen, dass es hier einen großen Bedarf an Stellen gibt und hat uns Mut gemacht“, erinnert sich Stiepeldey. Noch im selben Jahr habe seine Einrichtung von zwei auf sechs Ausbildungsstellen aufgestockt, drei davon wurden gefördert über den Solidaritätsfonds. Heute hat das Seminar-Zentrum insgesamt 14 Auszubildende.

Die große Toleranz bei den Einstellungen zieht Konsequenzen nach sich: Einige der Auszubildenden brauchen im Betrieb mehr Unterstützung. Hotelmanager Christian Albert nimmt sich die Zeit dafür, jeden individuell zu fördern. „Wie diese Förderung aussieht, ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Aber meistens geht es zum Beispiel darum, die Berichtshefte für die Schule nachzuarbeiten“, erklärt er. Das zeigt Wirkung: Viele der ausgebildeten Köche oder Hotelfachfrauen und -männer würden immer wieder gerne in Rückersbach vorbeischauen. Auch Steffen Kerker gefällt es sehr in Rückersbach. Der 18-Jährige aus Wasserlos hat es nach der Realschule direkt ins Seminar-Zentrum geschafft und ist seit September der neue Azubi-Kollege von Stappert. Seit der neunten Klasse steht für ihn der Wunsch fest: Er möchte Koch werden. Über eine Zeitungsannonce ist Kerker auf die Ausbildungsstelle aufmerksam geworden, er bewarb sich und bekam prompt die Zusage. So schnell kann ein Wunsch in Erfüllung gehen – dank des Solidaritätsfonds’ Arbeitslose im Bistum Würzburg.

Hinweis: Wer den Fonds unterstützen möchte, kann Spenden einzahlen bei: Liga Würzburg, Kontonummer 3000044, BLZ 75090300; Dresdner Bank Würzburg, Kontonummer 3234800, BLZ 79080052; Hypo-Vereinsbank Würzburg, Kontonummer 1490153000, BLZ 79020325; Sparkasse Mainfranken Würzburg, Kontonummer 90605, BLZ 79050000.

(1708/0532; E-Mail voraus)

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