Berlin/Kitzingen (POW) Hohe Anerkennung für die Kitzinger „Nachbarschaftshilfe“: Bei einem wissenschaftlichen Kongress der Deutschen Bischofskonferenz und des Deutschen Caritasverbands in Berlin ist die Kitzinger Aktion „Eine Stunde Zeit“ als wegweisende Initiative auch für andere Kommunen gewürdigt worden. Auf Vorschlag des Würzburger Diözesan-Caritasverbands war die Kitzinger „Nachbarschaftshilfe“ in ein wissenschaftliches Forschungsprojekt der Universität Münster einbezogen worden, dessen Ergebnisse in Berlin vorgestellt wurden.
Im Forschungsbericht heißt es, die Kitzinger „Nachbarschaftshilfe“ habe sich „von einer Idee am grünen Tisch bei Caritas und Pfarreien durch den Einbezug und die Kompetenz ehrenamtlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu einem Modellprojekt“ entwickelt, von dem andere nur lernen könnten. Sowohl die Leitung als auch die Arbeit der Ehrenamtlichen wurde sehr positiv bewertet. Prälat Dr. Peter Neher, Präsident des Deutschen Caritasverbands (Freiburg), ließ sich am Informationsstand der „Nachbarschaftshilfe“, der von den ehrenamtlichen Mitarbeitern Monika Junker und Bernd Weigand aus Kitzingen betreut wurde, ausführlich informieren. Der Vorsitzende des Würzburger Diözesan-Caritasverbands, Domkapitular Dietrich Seidel, hob in Berlin insbesondere die Vernetzung der „Nachbarschaftshilfe“ mit mehreren Pfarrgemeinden und die Zusammenarbeit mit den sozialen Einrichtungen hervor. „In Kitzingen zeigt sich, was ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für das Wohl der Menschen in Not leisten können und leisten wollen. Es ist hervorragend, was in Kitzingen und Sulzfeld passiert“, sagte Seidel.
An dem Forschungsprojekt waren 350 ehrenamtliche Initiativen von Caritas und Pfarrgemeinden aus ganz Deutschland beteiligt. 22 von ihnen, darunter das Kitzinger Projekt, wurden näher untersucht. Mit der Forschungsarbeit wollten der Deutsche Caritasverband und die Deutsche Bischofskonferenz die Möglichkeiten ehrenamtlicher Arbeit von Pfarrgemeinden für den unmittelbaren Lebensraum der Menschen analysieren und Möglichkeiten zu einer Erweiterung prüfen. Das Ergebnis war eindeutig: Kirchengemeinden können durch soziales Engagement ihr lokales Profil schärfen und neue ehrenamtliche Kräfte gewinnen. Karitatives Engagement der Kirchengemeinden hat einen hohen Nutzen für die Menschen und die Gemeindeentwicklung. Caritas-Präsident Neher und der Würzburger Caritas-Vorsitzende Seidel waren sich einig in Berlin: Gerade Nachbarschaftsinitiativen sind besonders für allein lebende, kranke, alte und pflegebedürftige Menschen von enorm hohem Wert und müssten noch ausgebaut werden.
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