Würzburg (POW) Bei einem feierlichen Pontifikalrequiem am Dienstag, 15. Juli, hat die Diözese Würzburg Abschied von ihrem verstorbenen langjährigen Offizial Domkapitular em. Dr. Bruno Fries (91) genommen. Dompropst Weihbischof em. Helmut Bauer nannte das Leben von Fries eine konkrete Übersetzung des Evangeliums. Zusammen mit Bischof em. Dr. Paul-Werner Scheele, Bischof em. Dr. Anton Schlembach (Speyer), Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand, den Mitgliedern des Domkapitels und weiteren Priestern sowie dem Vorsitzenden der Konferenz der deutschsprachigen Offiziale, Domdekan Dr. Lorenz Wolf aus München, zelebrierte der Weihbischof das Requiem. Anschließend wurde der Leichnam des Apostolischen Protonotars in der Sepultur des Doms beigesetzt.
Weihbischof Bauer betonte in seiner Predigt, das priesterliche Leben von Fries sei geprägt gewesen von einer tiefen Freundschaft mit Jesus, von einer bewundernswerten Liebe zur Kirche und von einer liebevollen Fürsorge für die Menschen. Fries habe zu der Nachkriegsgeneration von Priestern gehört, die den Menschen Mut machen mussten und konnten. Durch seinen besonderen Dienst als Vizeoffizial und Offizial habe Fries das Scheitern von Ehe und Liebe und die damit verbundenen Verwundungen kennen gelernt und in einem erstaunlichen Einfühlungsvermögen die Menschen beraten, geführt und angenommen. Als langjähriger Präses der Würzburger Kreuzbruderschaft sei ihm besonders wichtig gewesen, die Pilger mit seinem Gebet zu begleiten.
Den Bischöfen und dem Allgemeinen Geistlichen Rat habe Fries gerne Ratschläge und bedenkenswerte Überlegungen aus seinen Erfahrungen und Einsichten gegeben, die sehr geschätzt wurden, sagte der Weihbischof. Oft habe Fries an die ureigensten Aufgaben der Bistumsleitung erinnert: an Liturgie, Seelsorge, Verkündigung und Caritas. Das Kirchenrecht sei für Fries zuerst ein Instrument der konkreten Seel- und Hirtensorge gewesen, dann aber auch ein Hinweis, dass die Wahrheit und Forderung des Evangeliums letztlich den Menschen gesund und heil mache. Das positive Erscheinungsbild der Kirche sei Fries wichtig gewesen, weil er gerade in der Kirche die heilenden Kräfte für die moderne Gesellschaft gesehen habe. Als echter Würzburger sei er den Menschen der Stadt zutiefst verbunden gewesen. „Er war ein Mann aus dem Volk und blieb es.“
Münchens Domdekan Wolf dankte im Namen der deutschsprachigen Offiziale für das Lebenswerk von Fries. Bei den gemeinsamen Tagungen habe es kein Thema gegeben, zu dem Fries nicht seinen Beitrag geleistet habe. Dabei habe er aus seinem reichen Wissen geschöpft und mit klarem Verstand und großer Erfahrung gesprochen. Stets habe Fries das Heil der Seelen vor Augen gehabt. „Das Kirchenrecht galt ihm stets als Instrument der Seelsorge.“
Nach dem Requiem begleiteten Bischöfe, Domkapitel, Priester, Diakone, Ordensleute, Abordnungen der Studentenverbindung Unitas und der Würzburger Kreuzbruderschaft sowie Angehörige und Bekannte des Verstorbenen den Sarg mit den sterblichen Überresten Fries‘ durch den Kreuzgang in die Sepultur des Doms. Dort fand unter Leitung von Weihbischof Bauer die Beisetzung statt.
Dr. Bruno Fries wurde 1917 in Würzburg geboren und 1941 zum Priester geweiht. Von 1962 bis 1990 war er Offizial der Diözese von 1990 bis 2000 Vizeoffizial. Als Domkapitular wirkte er von 1965 bis 1998. Fries starb am Donnerstag, 10. Juli, im Alter von 91 Jahren in Würzburg.
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