Rom/Würzburg (POW) Rund 2000 Ministrantinnen und Ministranten aus dem Bistum Würzburg und deren Begleiter haben in der ersten Augustwoche mit Bischof Dr. Friedhelm Hofmann an der Internationalen Ministrantenwallfahrt 2010 in Rom teilgenommen. Am Ende der Wallfahrt hofft der Bischof, dass die Jugendlichen ihren Glauben zuhause mit neuer Freude und neuem Selbstbewusstsein leben. Im folgenden Interview zieht er eine erste Bilanz der Tage in Rom.
POW: Herr Bischof, die Internationale Ministrantenwallfahrt in Rom liegt hinter Ihnen. Was hat Sie besonders beeindruckt?
Bischof Dr. Friedhelm Hofmann: Die Begegnung mit dem Papst war eine anrührende Feier. Man konnte erleben, dass die Ministrantinnen und Ministranten, obwohl sie in sehr großer Zahl anwesend waren, sehr ruhig und diszipliniert waren und mit großer Konzentration zugehört haben. Benedikt XVI. hat es sehr gut verstanden, das Vorbild des heiligen Tarcisius mit dem Leben der Jugendlichen von heute in Verbindung zu bringen und Ihnen die große Bedeutung des Ministrantendiensts zu erläutern.
POW: Wie haben Sie persönlich den Papst bei der Generalaudienz wahrgenommen?
Bischof Hofmann: Ich war erstaunt, dass der Papst in seiner Frische und Klarheit die unterschiedlichsten Sprachen wiedergeben konnte. Er hat sich nicht nur der deutschen Mehrheit von 45.000 Ministrantinnen und Ministranten ausführlich zugewandt, sondern sich auch darum gekümmert, dass die kleinen Gruppen wie Ungarn und Kroaten nicht vergessen werden. Das hat mich beeindruckt.
POW: Was fasziniert die Jugendlichen hier in Rom an Papst und katholischer Kirche?
Bischof Hofmann: Ich glaube, der Spruch „Zurück zu den Quellen“ ist in dieser Stadt auch für junge Leute nachvollziehbar. Hier kann man durch die vielen Gebäude und Denkmäler aus unterschiedlichen Epochen Geschichte anschaulich machen und erleben. Und durch den Papst wird die Kontinuität der Kirche spürbar, weil er der Nachfolger des heiligen Petrus ist.
POW: Im Bistum Würzburg gibt es mehr als 17.000 Ministrantinnen und Ministranten. 2000 waren diese Tage mit in Rom. Welche Rolle spielen diese Jugendlichen und jungen Erwachsenen für die Zukunft der Kirche von Würzburg?
Bischof Hofmann: Sie haben eine sehr wichtige Aufgabe. Denn sie tragen gleichsam die Gemeinde aus den Kirchenbänken mit hin zum Altar. Die Ministrantenarbeit ist neben der Chorarbeit eine tragende Säule des kirchlichen Engagements für die Jugend. Ich glaube, dass wir auf diese Weise junge Menschen an die Kirche binden können, weil sie durch ihr aktives Tun erfahren, was Glaube bedeutet.
POW: Was sollten die Ministranten aus dem Bistum Würzburg als bleibenden Eindruck mit in ihre Pfarreiengemeinschaften hineintragen?
Bischof Hofmann: Sie sollen das Erlebnis mitnehmen: Wir sind nicht ein paar wenige, sondern wir sind eine große Gemeinschaft. Der Glaube an Gott verbindet die Menschen über Landes- und Sprachgrenzen hinweg. Und wir können miteinander wirklich etwas zum Aufbau der Kirche beitragen. Wir sind wichtig, man braucht uns. Wir können durch unseren Einsatz einen Weg für unser Leben finden, der auch wirklich zum wahren Glück führt. Das haben die Jugendlichen in den vergangenen Tagen auf eine erfrischende und jugendgemäße Art erleben dürfen.
POW: Sie haben in den vergangenen Wochen die Kiliani-Wallfahrtswoche und jetzt die große Internationale Ministrantenwallfahrt erlebt. Dazwischen hatten sie zahlreiche weitere Termine. Wo und wie machen Sie in den kommenden Wochen Urlaub?
Bischof Hofmann: Ich werde sicherlich nach den Tagen in Rom einige Tage aus Würzburg wegfahren, Ferien machen und versuchen, all die Eindrücke zu verarbeiten. Unter anderem werde ich mir Gedanken darüber machen, wie wir es in Zukunft schaffen, die Kinder und Jugendlichen besser zu erreichen, als es im Augenblick geschieht. Derzeit habe ich deswegen mehrere Projekte in Planung. Genaues werde ich zum gegebenen Zeitpunkt verraten.
(3210/1012; E-Mail voraus)
Hinweis für Redaktionen: Foto abrufbar im Internet