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Erstmals mit Zimbelgeläut durch die Stadt

Fronleichnamsfest in Würzburg vom Klang der neuen Domglocken begleitet – Eucharistiefeier mit Bischof Hofmann um 8.30 Uhr im Kiliansdom – Aschaffenburger Katholiken „als Kirche auf dem Weg in die Zukunft“ unterwegs – Schweinfurter Prozession unter Motto „Geheimnis des Glaubens“

Würzburg/Aschaffenburg/Schweinfurt (POW) Zehntausende Katholiken begleiten am Fronleichnamsfest, 22. Mai, Jesus Christus im eucharistischen Brot durch die Straßen der Städte und Dörfer im Bistum Würzburg. In der Bischofsstadt Würzburg steht die Fronleichnamsprozession 2008 unter dem Thema „Zur Hoffnung berufen“. Erstmals erklingen zum bisherigen Vollgeläute des Kiliansdoms zusätzlich die acht neuen Glocken des Zimbelgeläutes. Aschaffenburgs Katholiken ziehen „als Kirche auf dem Weg in die Zukunft“ durch die Stadt. Die Schweinfurter Pfarreien stellen das „Geheimnis des Glaubens“ in den Mittelpunkt ihrer Prozession.

Bischof Dr. Friedhelm Hofmann feiert am Fronleichnamstag um 8.30 Uhr die Eucharistie im Würzburger Kiliansdom. Der Domchor gestaltet das Pontifikalamt und die Prozession musikalisch. Es erklingen die Deutsche Liturgie von Felix Mendelssohn, das „Exsultate Deo“ von Alessandro Scarlatti, „Meine Seel’ ist stille“ von Moritz Hauptmann sowie das „Tantum ergo“ von Tomás Luis da Victoria. Gegen 9.45 Uhr beginnt die Prozession der Stadtpfarreien Dom/Neumünster, Sankt Gertraud, Sankt Johannes in Stift Haug sowie Sankt Peter und Paul durch die Straßen der Innenstadt. Die Pfarrei Stift Haug feiert zuvor um 8.45 Uhr einen Gottesdienst in ihrer Pfarrkirche. Anschließend ziehen die Gläubigen in Prozessionsordnung zum Dom, wo sie die erste Gruppe des großen Fronleichnamszuges bilden.

Der Prozessionsweg erstreckt sich vom Dom aus über Kürschnerhof, Schönbornstraße, Dominikanerplatz, Juliuspromenade, Theaterstraße zum Residenzplatz. Dort werden an einem Altar das Evangelium verkündet und die Fürbitten gesprochen. Zum Abschluss der Statio erteilt Bischof Hofmann den eucharistischen Segen mit der Monstranz. Danach zieht die Prozession weiter über die Balthasar-Neumann-Promenade, Neubaustraße, Schönthalstraße, Domerschulstraße, Plattnerstraße, Kürschnerhof zum Dom. Mit dem traditionellen Segen auf den Treppen des Kiliansdoms endet die Prozession. Die Texte für die Prozession haben Liturgiereferat und Referat Geistliches Leben des Bischöflichen Ordinariats Würzburg herausgegeben. Neben den Gläubigen der Innenstadtpfarreien begleiten Bischof em. Dr. Paul-Werner Scheele, Weihbischof em. Helmut Bauer, die Mitglieder des Domkapitels und Vertreter des öffentlichen Lebens das Allerheiligste durch die Stadt. Ordensleute, Ritter vom Heiligen Grab, Familiaren des Deutschen Ordens sowie Verbände, Vereine, Studentenverbindungen, Innungen und Schützengesellschaften beteiligen sich ebenfalls an der Prozession.

In Aschaffenburg beginnt das Fronleichnamsfest um 9 Uhr mit einem gemeinsamen Festgottesdienst zum Thema „Als Kirche auf dem Weg in die Zukunft“ auf dem Stiftsplatz. Zelebrant und Prediger ist Dekan Dr. Jürgen Vorndran. Die Pfarreiengemeinschaft Sankt Martin mit den Pfarreien Sankt Agatha, Unsere Liebe Frau und Sankt Peter und Alexander gestaltet zusammen mit der Pfarrei Herz Jesu sowie der polnischen und kroatischen Mission und der italienischen katholischen Gemeinschaft am Untermain das Fronleichnamsfest. Die große Fronleichnamsprozession führt im Anschluss vom Stiftsplatz aus durch die Altstadt: Über die Dalbergstraße und die Schlossgasse zieht die Prozession zunächst zum Altar der Muttergottespfarrei vor dem Schloss Johannisburg, wo Dekan Vorndran das Thema „Wir haben einen Traum“ entfaltet. Über den Schlossplatz, den Marktplatz und die Strickergasse zieht die Prozession zum Portal von Sankt Agatha weiter. Dort behandelt Pater Arnold Hartlaub das Jahresthema der Pfarrei, „Mit Gott hast du Zukunft“. Anschließend führt die Prozession durch die untere Erthalstraße und Friedrichstraße zum Altar der Pfarrei Herz-Jesu am Herstallturm, wo Diakon Gerhard Sauer über das Thema „Mit Gott auf neuen Wegen“ spricht. Anschließend bewegt sich die Prozession durch die Herstallstraße über die Dalbergstraße zum vierten Altar vor der Stiftsbasilika. Dort spricht Dekan Vorndran über das Thema „Gott schenkt Mut“. Gegen 11.30 Uhr schließt die Prozession mit dem festlichen Te Deum vor der Stiftsbasilika.

Das Leitthema der gemeinsamen Fronleichnamsprozession 2008 der Schweinfurter Pfarreien lautet „Geheimnis des Glaubens“. Unter Federführung der Pfarrei Sankt Anton laden die Schweinfurter katholischen Gemeinden dazu ein. Die Fronleichnamsfeier beginnt um 8.30 Uhr an der Heilig-Geist-Kirche. Nach dem Weg über die Schultesstraße bis zur Rüfferstraße findet am Sankt-Josefs-Krankenhaus ein Wortgottesdienst statt, wo das Evangelium verlesen wird. Danach bewegt sich der Zug über die Roßbrunnstraße, Spitalseeplatz, Friedrich-Stein-Straße, Ignaz-Schön-Straße, Moritz-Fischer-Straße zur Sankt-Kilians-Kirche. Die Gläubigen meditieren dabei das Motto unter vier Aspekten: „In der Beziehung das Geheimnis wahren“, „Im Geheimnis daheim sein“, „Was ist Geheimnis für mich?“ und „Das Geheimnis Gottes bekennen und feiern“. Vor der Kilianskirche wird die Eucharistie gefeiert. Besonders die Kinder sind zur Mitgestaltung der Gabenbereitung eingeladen. Mit dem Allerheiligsten zieht die Prozession danach über die Friedrich-Ebert-Straße und die Friedrich-Stein-Straße zurück zur Heilig-Geist-Kirche. Dort wird der Abschluss mit dem eucharistischen Segen und dem „Te Deum“ gefeiert.

Das Fronleichnamsfest geht auf eine Vision der Lütticher Nonne Juliana im Jahre 1209 zurück. Die Ordensfrau hatte dabei die Kirche als Mondscheibe gesehen, bei der ein schwarzer Fleck das Fehlen eines Festes zu Ehren der heiligen Eucharistie anzeigte. Der Bischof von Lüttich führte 1246 ein solches Fest ein, das unter österlich-freudigen Vorzeichen das Abendsmahlgedächtnis vom Gründonnerstag aufgriff. Aus diesem Grunde wurde der Termin auf den zweiten Donnerstag nach Pfingsten angesetzt. 1264 ordnete Papst Urban IV., der frühere Archidiakon von Lüttich, den Festtag für die gesamte katholische Kirche an.

Zentrale Aussage von Fronleichnam ist, dass Jesus seinen Leib und damit sich selbst gibt. Auf diese Weise stiftet er ein fortlebendes Gedächtnismahl, in dem er selbst gegenwärtig ist. Dieses Mahl ist Zentrum kirchlichen Lebens. Das Fest, vor allem die Prozession, bringt zum Ausdruck, dass Jesus mit seinem Volk zieht. Dabei steht mehr die Freude an Jesu Gegenwart im Mittelpunkt als sein Leidensweg. Zwar steht das eucharistische Brot im Zentrum der Feier, seit der Neuordnung der Liturgie gilt Fronleichnam jedoch auch gleichzeitig als „Fest des kostbaren Blutes“, das früher am 1. Juli gefeiert wurde. Der eucharistische Leib Christi wird in der oft reich verzierten Monstranz unter einem über vier Stäbe gespanntem Tuch, dem so genannten „Himmel“, durch die Straßen getragen. Der Ort und seine Bewohner werden gesegnet, daher wird die Prozession auch als öffentliche Veranstaltung gesehen, die das Gemeinwesen betrifft. Die Prozession macht üblicherweise an vier Stationen halt. An jeder Station wird aus dem Evangelium vorgelesen und der eucharistische Segen erteilt. Die Vierzahl bezieht sich auf die vier Himmelsrichtungen. Oft werden in der Prozession Fahnen, Bilder, Figuren und Reliquien mitgetragen.

(2008/0630; E-Mail voraus)

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