Würzburg (POW) Voller Begeisterung sind die rund 850 Lourdespilger aus der Diözese Würzburg am Montag, 12. Juni, von der großen Familien- und Krankenwallfahrt aus Frankreich zurückgekehrt. Der Krankenzug mit Bischof Dr. Friedhelm Hofmann wurde am Abend erwartet. „Die große Schar ist in dieser Woche zusammengewachsen. Die Familien haben sich unterstützt und Freundschaften geschlossen“, sagte Diözesanfamilienseelsorger Domvikar Stephan Hartmann bei der Ankunft in Würzburg.
Hartmann bezeichnete die Tage in dem Marienwallfahrtsort als „sehr gute Aktion“. Bei den Gottesdiensten sei Lourdes den Kindern nahe gebracht worden. Beim Stadtspiel hätten sich die Kinder auf den Spuren der heiligen Bernadette begeben und vieles über dieses junge Frau erfahren, der 1858 in Lourdes die Gottesmutter Maria erschienen sei. Untereinander hätten die Familien sehr große Rücksicht aufeinander genommen und Kinder mit Behinderungen sehr gut integriert. „Die Familien haben erlebt, dass sie als Glaubende nicht allein sind. Sie haben sich bei der Wallfahrt als große Glaubensgemeinschaft erfahren“, betonte der Familienseelsorger der Diözese.
Die Organisation habe wunderbar geklappt, weil alle mitgeholfen hätten, sagte Wallfahrtsleiter Matthias Reichert. Die Zugfahrt sei sehr lebendig gewesen, aber ohne jegliche Komplikationen. Wichtig seien auch die familienfreundlichen Preise gewesen, damit sich Familien überhaupt eine solche Reise leisten konnten, ergänzte Mitorganisator Alfred Wagner. Der Bischof habe es geschafft, über 250 Kinder und Jugendliche bei dieser Wallfahrt zu begeistern.
Die Botschaften des Bischofs seien rübergekommen, unterstrich die 36-jährige Silvia Schießer aus Stetten, die mit ihren drei Kindern (9, 8, 6) teilnahm. „Der Bischof hat die Kinder um sich geschart und so gesprochen, als hätte er selbst einige trotzige Kinder zuhause. Ich habe alles genossen. Es war alles klasse!“ Der 46-jährige vierfache Familienvater Konrad Bürkle aus Ochsenfurt kann sich dem nur anschließen: „Die Stimmung war gut. Wir haben eine tolle Gemeinschaft erlebt und super geistliche Impulse erhalten.“ Sehr lehrreich war die Fahrt für den 29-jährigen Priesterseminaristen Florian Herzog, der als Betreuer aktiv dabei war. Für die Jugendarbeit hätten ihm diese Tage viel gegeben. „Es hat Spaß gemacht, mit den Kindern und Familien zusammen zu sein.“
Als Gast aus dem Partnerbistum Mbinga in Tansania nahm Bischofssekretär Kevin Haule (45) an der Fahrt teil. Das Zusammensein der Familien auf der Reise habe ihn sehr an die afrikanische Familientradition erinnert, wo Kinder, Eltern und Großeltern eine Gemeinschaft bildeten. Da in Afrika die Marienverehrung sehr beliebt sei und viele Menschen täglich den Rosenkranz beteten, fühle sich ein Afrikaner in Lourdes wie zuhause. In Afrika dächten etliche Menschen, die Europäer würden nicht mehr beten und bräuchten Gott nicht mehr, da sie schon alles hätten. „Wenn man aber in Lourdes ist, spürt man, wie fromm viele Europäer sind und Gott doch brauchen. Vor allem die Jugendlichen benehmen sich dort ganz toll“, betonte Haule. Bischof Hofmann habe er als Pilger unter Pilgern erlebt, der ganz nahe bei den Menschen gewesen sei. „Von seinen Predigten war ich sehr begeistert!“
Eine der ältesten Teilnehmerinnen war die 85-jährige Anna Sauer aus Traustadt im Steigerwald. Von ihrer Enkelin Daniela (15) begleitet, war sie zum fünften Mal in Lourdes und fand das Zusammensein mit den Kindern und Jugendlichen sehr schön. Ihr Fazit nach der großen Lourdeswallfahrt der Diözese Würzburg: „Ich wurde sehr gut betreut und konnte alles miterleben. Mir geht es wieder viel besser. Ich fühle mich zehn Jahre jünger.“
bs (POW)
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