Würzburg (POW) Bischof Dr. Friedhelm Hofmann hat am Pfingstfest 2010 gemahnt, ein Europa der Zukunft nicht nur als Wirtschafts- und Währungsunion zu begreifen. Es müsse auch eine Wertegemeinschaft sein, sagte er beim Pontifikalgottesdienst am Pfingstsonntag, 23. Mai, im Würzburger Kiliansdom. Die Überwindung der Spaltung Europas habe für Millionen von Menschen in Mittel- und Osteuropa neue Horizonte und Möglichkeiten eröffnet. Doch liege vieles noch im Argen und bedürfe der zupackenden Mithilfe, sagte er mit Blick auf die Pfingstaktion Renovabis, die Solidaritätsaktion mit den Christen in Mittel- und Osteuropa.
Das Pfingstfest ist nach den Worten des Bischofs gleichsam das Gründungsfest der Kirche, deren Geburtsstunde im Kreuzestod Jesu Christi zu sehen ist. Der Heilige Geist bleibe für viele Menschen das unbekannte Wesen. Nach der Lehre der Kirche ist er die wirksame Gegenwart und die gegenwärtige Wirksamkeit des erhöhten Herrn in der Kirche und in der Welt. Die Wirkung des Heiligen Geistes sei, dass aus entmutigten Männern glühende Verkünder der Frohbotschaft wurden. „Die Apostel gingen aus verschlossenen Räumen auf die Straßen und Plätze und verkündeten das Ungeheuerliche der Frohen Botschaft.“ Eine weitere Wirkung sei das Sprachenwunder: Die Menschen hätten die verkündete Frohe Botschaft verstanden, obwohl sie aus ganz unterschiedlichen Ländern mit ganz unterschiedlichen Sprachen kamen.
Das damalige Sprachenwunder habe mit dem emphatisch erlebbaren entflammten Glauben zu tun, betonte der Bischof. Die Sprache der Liebe sei international und werde über das Herz aufgenommen. „Kleine Kinder unterschiedlichster Herkunft verstehen sich ebenso wie Erwachsene über die Sprache der Liebe. Das ist ja das eigentliche Geheimnis des Heiligen Geistes: Er ermöglicht Leben durch Liebe. Er ist die Liebe. Überall da, wo wirklich die Sprache der Liebe gesprochen wird, ist der Heilige Geist am Werk.“
Den Pfingstgottesdienst feierte auch eine irische Delegation aus der Würzburger Partnerregion Bray/Grafschaft Wicklow um Pfarrer Dennis Quinn aus Greystones mit sowie der frühere Sekretär von Bischof Emmanuel Mapunda, Pfarrer Lukas Komba, aus der Partnerdiözese Mbinga in Tansania. „Pfingsten bedeuten das Wehen des Heiligen Geistes weltweit“, sagte der Bischof zu den Gästen.
(2110/0685; E-Mail voraus)