Würzburg (POW) Sie gehen in die Brennpunkte des Lebens hinein und verkünden dort auf ganzheitliche Weise den Glauben: So hat Bischof Dr. Friedhelm Hofmann zum Auftakt der Jahrestagung 2008 der Bundesarbeitsgemeinschaft Ständiger Diakonat in Deutschland am Dienstagabend, 15. Januar, die Aufgaben der Ständigen Diakone umschrieben. „Christus ist gekommen als einer, der dient“, sagte der Bischof bei der Pontifikalvesper in der Seminarkirche Sankt Michael. Weihbischof Dr. Johannes Kreidler (Rottenburg-Stuttgart), der an Stelle von Kardinal Karl Lehmann im Sankt Burkardushaus den Festvortrag hielt, betonte, dass der vom Diakon geleistete Liebesdienst ein unverzichtbarer Wesensausdruck der Kirche sei.
Das Ständige Diakonat, dessen 40. Jubiläum in Deutschland in diesem Jahr begangen werde, sei eine Frucht des Zweiten Vatikanischen Konzils und ein Resultat der Erkenntnis, dass Gottes Liebe sich im Lebensvollzug zeigen müsse, erläuterte Bischof Hofmann in seiner Predigt. „Die Diakonenweihe ist ein permanenter Auftrag, dem auch ich als Bischof mich verpflichtet weiß“, betonte Bischof Hofmann.
Beim Festakt im Sankt Burkardushaus gratulierte Diakon Helmut Spahn (Münster), Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft, den Diakonen Gottfried Custodis, Günter Orbach und Wolfgang Speicher aus dem Erzbistum Köln zum 40. Weihejubiläum. Zusammen mit zwei Mitbrüdern waren sie am 28. April 1968 vom Kölner Weihbischof Augustin Frotz als erste in Deutschland zu Ständigen Diakonen geweiht worden. „Auch nach vier Jahrzehnten ist die Frage nach dem einheitlichen Profil noch offen. Die Aufgaben sind vielfältig“, betonte Spahn. Die wohl treffendste Definition sei daher: Der Diakon ist ein Mensch, der neben den Menschen steht.
Weihbischof Kreidler wies bei seinen Überlegungen darauf hin, dass Liturgie und Verkündigung nur dann glaubwürdig seien, wenn sie die Liebe Gottes zeigten. Der Diakon sei ein wichtiger Brückenbauer zu den Menschen, besonders zu denen, die sich selbst am Rande der Gesellschaft wahrnehmen. „Wer den Diakon als nah erlebt, erfährt auch die ganze Kirche als nah.“
Bei der gemeinsamen Eucharistiefeier mit der Bundesarbeitsgemeinschaft im Exerzitienhaus Himmelspforten am Mittwoch, 16. Oktober, betonte der Würzburger Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand, dass diakonischer Dienst bedeute, nicht bei den zwischenmenschlichen Begegnungen stehen zu bleiben, sondern die Menschen zur Begegnung mit dem biblischen Gott zu führen. „Unsere Berufung wird dann glaubhaft, wenn wir uns als Randfiguren erkennen und gleichzeitig aus der Mitte, von Christus her leben.“
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