Würzburg (POW) Diakon Dr. Martin Faatz (Rimpar) ist neuer Diözesansprecher der Ständigen Diakone im Bistum Würzburg. Beim Diakonentag im Exerzitienhaus Himmelspforten in Würzburg erhielt der 45-Jährige bei einer spannenden Wahl mit mehreren Bewerbern die Mehrheit. Faatz folgt in dieser Aufgabe Diakon Johannes Fleck, seit 2009 Diözesanreferent für die Diakone, nach. Stellvertretende Diözesansprecher sind die Diakone Franz Gentil (Stockstadt), Frank Greubel (Euerbach-Obbach) und Dr. Jürgen Buchner (Würzburg). Als Vertreterinnen der Ehefrauen der Diakone wurden Gabriele Hartlaub (Schnackenwerth), Andrea Müller (Alitzheim) und Birgit Schlereth (Waldfenster) in das Sprecherteam gewählt.
Gegenüber POW betonte Faatz, in der aktuellen Umbruchphase der Kirche in Deutschland und im Bistum Würzburg stelle sich die Frage nach den Aufgaben eines Diakons neu. Auf lange Sicht werde die Pfarrei als Gemeindeform an Stellenwert verlieren. Daran änderten auch die neuen Pfarreiengemeinschaften wenig. Es gelte, in der Kirche neue Gemeinschaftsformen zu entdecken und nach den Aufgaben der Seelsorger über den Bereich der Gemeinde hinaus zu fragen. „Als Sprecher der Diakone möchte ich mich in die Diskussion im Bistum Würzburg einbringen und auch die Diskussion unter den Diakonen anregen. Welche Aufgabe hat der Diakon in der veränderten Situation?“ Wichtig sei ihm außerdem, die Frauen und Familien der Diakone im Blick zu haben. Diese sollten sich in die Gemeinschaft der Diakone einbringen können, sagte Faatz.
In seinem Rückblick auf die vierjährige Amtszeit des Sprecherrats der Ständigen Diakone in der Diözese Würzburg rief der scheidende Diözesansprecher der Diakone, Johannes Fleck, dazu auf, sich als Diakone neu zu orientieren und die Aufgaben- und Tätigkeitsfelder neu zu überdenken. „Diakonales Handeln bekommt eine zunehmend größere Bedeutung.“ Fleck wünschte sich ein starkes Diakonat, in dem die Frauen einen ebenso wichtigen und bedeutsamen Platz einnähmen wie die Männer. Die Frauen und Familien trügen einen wesentlichen Teil dazu bei, dass die Männer ihre Berufung als Diakon in Familie, Zivilberuf und Einsatz als Diakon leben könnten. Nach Angaben Flecks gibt es derzeit 198 Ständige Diakone im Bistum Würzburg, davon sind 62 hauptberuflich tätig, 82 haben eine Zivilberuf und engagieren sich nebenberuflich als Diakon. Weitere Diakone befinden sich im Ruhestand. Bewerber für das Diakonat gibt es derzeit 22.
Eröffnet wurde der Diakonentag mit einem Referat des Tübinger Dogmatikers Professor em. Dr. Peter Hünermann. Er setzte sich kritisch mit der römischen Verlautbarung „Motu proprio: Omnium in mentem“ zum Diakonat und dessen Auswirkungen auseinander. Bei der Eucharistiefeier zum Abschluss des Treffens wurde der bisherige Bischöfliche Beauftragte für die Diakone, Domkapitular em. Dr. Heinz Geist, verabschiedet und sein Nachfolger Domkapitular Dietrich Seidel begrüßt.
(3110/1006; E-Mail voraus)
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