Würzburg (POW) Vor dem Hintergrund der wachsenden Lehrstellenlücke verweist der Familienbund der Katholiken (FDK) in der Diözese Würzburg auf verheerende Nebenwirkungen der erwerbsfixierten Familienpolitik. „Das erklärte Ziel der Bundesregierung, Eltern schnellstens von der Familienarbeit zur Erwerbsarbeit zurückzuführen, zeigt verheerende Nebenwirkungen auf die nachwachsende Generation“, betont FDK-Diözesanvorsitzende Ursula Kriener in einer Pressemitteilung vom 20. Oktober. Alle familienpolitischen Maßnahmen zielten darauf ab, Eltern binnen Jahresfrist wieder an ihren Arbeitsplatz zurückzuführen. Damit würden massiv Arbeitskapazitäten von der Familienarbeit in die Erwerbsarbeit verlagert. Als Folge sinke der Bedarf an Nachwuchskräften drastisch.
„Diese Familienpolitik ist der Grund dafür, dass die Wirtschaft seit Jahren weniger Jugendliche auszubilden braucht – sie hat es nicht mehr nötig, weil bestens qualifizierte Eltern immer reichlicher zur Verfügung stehen.“ Die aktuelle Familienpolitik lässt nach den Worten Krieners vielen Eltern keine andere Wahl, als die Familienarbeit zu reduzieren und erwerbstätig zu werden. Der Familienbund fordert, die erwerbsfixierte Familienpolitik abzulösen durch eine Familienpolitik nach dem Bedarf der Familien. Eltern müssten die freie Wahl haben zwischen Familienarbeit und Erwerbsarbeit – nicht nur im ersten Jahr nach der Geburt eines Kindes.
„Die bisherige Familienpolitik schafft nur scheinbar die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Sie verstopft den Arbeitsmarkt. Für die nachwachsende Generation blieben immer öfter nur Arbeitslosigkeit und – als Konsequenz – Kinderlosigkeit. Das verschärft die demografischen Probleme, statt sie zu lösen“, unterstreicht die FDK-Vorsitzende. Statt für teures Geld Jugendliche in fragwürdigen Qualifikationsprogrammen zu parken und die Arbeitslosigkeit zu finanzieren, sollte die Familienarbeit besser unterstützt werden. Das fördere die Familien und öffne den Arbeitsmarkt wieder für die nachwachsende Generation.
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