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Fortschritt bedroht Menschenwürde

Bischof Dr. Friedhelm Hofmann: Menschwerdung Jesu gesellschaftlich relevant – Mehrere Tausend Menschen bei Christmette und Weihnachtshochamt im Würzburger Kiliansdom – „Der Glanz des Himmels verbirgt sich damals wie heute“

Würzburg (POW) Vor der Zerstörung der Menschenwürde durch die Forschung hat Bischof Dr. Friedhelm Hofmann beim Weihnachtsfest 2006 gewarnt. Beim Manipulieren am Erbgut laufe der Mensch Gefahr, „dass er die eigenen Grenzen seiner Geschöpflichkeit negiert und sich zum Herrn über Leben und Tod aufspielt“, sagte der Bischof am ersten Weihnachtsfeiertag im Kiliansdom. In der Christmette in der Heiligen Nacht betonte er vor rund 2000 Gottesdienstbesuchern, dass in der Geburt Jesu das Suchen Gottes nach den Menschen spürbar werde. „Wir dürfen Hirten werden, die dieses unerhörte Ereignis wahr- und annehmen.“

Bischof Hofmann feierte die Christmette gemeinsam mit Weihbischof Helmut Bauer und Mitgliedern des Domkapitels. „Möge uns in dieser heiligen Nacht das Herz aufgehen im Hören der Botschaft: Gott hat Ja gesagt zum Menschen, Ja gesagt zu mir. Er kommt mir entgegen und nimmt mich an. Er wartet auf meine Liebe“, sagte der Bischof in seiner Predigt. Gott trete aus seiner Unendlichkeit und Allmacht in seine Schöpfung ein und werde ein Kind. „Das Ganze geschieht nicht unter den Augen der Weltöffentlichkeit, sondern vielmehr in der Verborgenheit eines abgelegenen Landstriches von Judäa.“ Der Glanz des Himmels verberge sich damals wie heute. Er erschließe sich in der Krippe oder auf dem Altar denen, die sich aufmachen, die suchen und anbeten. „Nicht Hektik. Lärm und Unstetigkeit, auch nicht Langeweile und Konsumverfallenheit, sondern Gelassenheit, Stille, Demut und der Wille zur Umkehr schaffen Voraussetzungen für diese beglückende Erfahrung“.

Am ersten Weihnachtsfeiertag betonte Bischof Hofmann in seiner Predigt, dass die Menschwerdung Jesu eine Antwort nötig mache. „Gott belässt dem Menschen die Freiheit, auch die Freiheit zum Bösen.“ Derzeit bringe der wissenschaftliche Fortschritt die Gefahr, dass der Mensch „machbar“ sei. Forscher planten, menschliches Erbgut in tierische Eizellen einzupflanzen. Auch wenn das Ziel sei, Stammzellen für die Therapie schwerkranker Menschen zu gewinnen: „Der Weg ist absurd und unmenschlich. Der Mensch zerstört seine eigene Würde.“

Weihnachten sei das Fest der Menschenwürde, weil Gott Mensch wird. „Das Kind von Betlehem gibt allen Menschen und jedem einzelnen seine unvergleichliche und unantastbare Würde“, sagte Bischof Hofmann. Diese Erkenntnis sollten die Christen in die Gesellschaft tragen, forderte er und zitierte hierfür Papst Benedikt XVI. Der hatte im September in Regensburg klargestellt: „Eine Vernunft, die dem Göttlichen gegenüber taub ist und Religionen in den Bereich der Subkulturen abdrängt, ist unfähig zum Dialog der Kulturen.“ Die Gläubigen ermunterte Bischof Hofmann, Weihnachten voll Freude als Fest der Menschwerdung Gottes zu feiern. In diesem Ereignis führe Gott die Menschenwürde unüberbietbar liebevoll vor Augen.

Für die musikalische Gestaltung der Christmette sorgten Domorganist Professor Stefan Schmidt sowie die Domsingknaben, die unter der Leitung von Domkapellmeister Martin Berger die Feier mit weihnachtlichen Chorsätzen von Samuel Scheidt, Michael Praetorius und David Willcocks sowie dem gregorianischen Choral „Dominus dixit“ sangen. Am ersten Weihnachtsfeiertag wurden von Domchor, Solisten und Domorchester unter Leitung von Domkapellmeister Berger Wolfgang Amadeus Mozarts „Piccolomini-Messe“ und der gregorianische Choral „Puer natus est“ aufgeführt.

(0107/0007; E-Mail voraus)