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Freude über Gottes Nähe

Katholiken im Bistum Würzburg feiern Fronleichnam mit Gottesdiensten und Prozessionen – Bischof Hofmann: „Den Mitmenschen die Größe des Geheimnisse vor Augen führen“

Würzburg/Aschaffenburg/Schweinfurt (POW) Bischof Dr. Friedhelm Hofmann hat die Katholiken am Fronleichnamsfest 2012 aufgerufen, sich die Freude über Gottes Nähe zu den Menschen in der heiligen Eucharistie auch im Alltag anmerken zu lassen. „Leben und verkünden wir dieses froh machende Geheimnis in die Öffentlichkeit hinein“, rief er den Menschen beim Pontifikalgottesdienst am Donnerstagvormittag, 7. Juni, in der Würzburger Neumünsterkirche zu. In den Pfarreiengemeinschaften im Bistum begleiteten viele Tausend Katholiken das eucharistische Brot durch die Straßen der Städte und Dörfer Unterfrankens. In den Städten Aschaffenburg und Schweinfurt fanden zentrale Feiern statt.

In seiner Predigt im Neumünster ermunterte Bischof Hofmann die Gläubigen, sich nicht von den Problemen der Kirche bedrücken zu lassen. „Die uns alle am heutigen Fronleichnams-Festtag bewegende Wahrheit, dass Christus nicht nur mitten unter uns ist, sondern in uns eingeht, darf und soll uns mit Freude erfüllen.“ Das Ungeheure dieses Vorganges sei vielen Menschen nicht mehr wirklich bewusst. „Gott schaut nicht auf seine Schöpfung herab, er tritt durch Christus in sie ein, wird einer von uns, um uns, die wir uns in eigener und fremder Schuld verfangen hatten, herauszuholen.“ Jesus sei mit seiner Himmelfahrt nicht aus der Welt entschwunden, sondern er bleibe unter den Menschen gegenwärtig in seinem Wort und dem Sakrament der Eucharistie, er mache und gebe sich ihnen zur Speise.

„Wenn wir gleich durch die Straßen unserer Stadt Würzburg ziehen, dann laufen wir nicht hinter einem Stückchen Brot her, sondern folgen Christus und bekennen so seine reale Gegenwart in der eucharistischen Brotsgestalt. Wir tun dies aus Dankbarkeit für dieses Geschenk, aber auch, um unseren Mitmenschen die Bedeutung und Größe dieses Geheimnisses vor Augen zu führen“, betonte Bischof Hofmann. Skeptikern, die es bezweifelten, dass sich in der Wandlung von Brot und Wein innerhalb der heiligen Messe tatsächlich Christi Fleisch und Blut ergebe, hielt er entgegen: „Wer versteht schon, dass sich aus einer kleinen Zwiebel eine wunderbare Blume in aller Pracht entwickelt? Wer versteht schon, dass Glaube, Hoffnung und Liebe die Welt verändern?“

Wer in die Kommunion-Gemeinschaft mit Christus eintrete, könne nicht anders, als auch in Gemeinschaft mit dem Nächsten einzutreten. Die enge Verbindung mit Christus, die weit über jede menschliche Gemeinschaft hinausgehe, dränge zur Gemeinschaft mit dem Nächsten. „Ist diese Konsequenz nicht gerade für diese unsere Tage wichtig, da sich in der fortschreitenden Individualisierung unserer Gesellschaft die Defizite des fehlenden Glaubens handfest bemerkbar machen?“, fragte der Bischof.

Begleitet von den Gläubigen aus der Pfarreiengemeinschaft Würzburg-Innenstadt trug Bischof Hofmann im Anschluss an den Pontifikalgottesdienst die Monstranz mit dem Allerheiligsten durch die Straßen der Würzburger Innenstadt. „Mit meinem Gott überspringe ich Mauern“ lautete das Motto der diesjährigen Prozessionen. Bischof em. Dr. Paul-Werner Scheele und Dompfarrer Domkapitular Dr. Jürgen Vorndran assistierten Bischof Hofmann unter dem Tragehimmel. Dompropst Weihbischof Ulrich Boom und Mitglieder des Domkapitels, Ordensleute, Ritter vom Heiligen Grab, Familiare des Deutschen Ordens sowie Verbände, Vereine, Studentenverbindungen, Innungen und Schützengesellschaften gingen dem Allerheiligsten voran. Direkt hinter dem Tragehimmel liefen Würzburgs Bürgermeister Dr. Adolf Bauer, Mitglieder des Stadtrats sowie rund 70 Ordensfrauen. Kinder streuten zur Ehre des Allerheiligsten Blumen auf die Straßen. An Häusern wiesen Blumenschmuck und Fahnen auf den besonderen Festtag hin.

Der Weg führte bei bewölktem Himmel von der Neumünsterkirche über die Juliuspromenade zum Residenzplatz. Dort wurde Statio gehalten, ehe der Zug über Balthasar-Neumann-Promenade, Neubaustraße, Domerschulstraße zurück zum Neumünster führte. Auf der Treppenanlage der Grabeskirche der Frankenapostel erteilte Bischof Hofmann, wie bereits an der Residenz, den eucharistischen Segen mit der Monstranz. Mit dem Lied „Großer Gott, wir loben dich“ klang die dreistündige Feier aus. „Das schönste Geschenk haben Sie sich heute selbst gemacht: die Erfahrung, dass Jesus Christus mitten unter uns ist und mit uns unsere Wege geht“, sagte der Bischof in seinen Dankesworten auf den Treppen des Neumünsters. Das Pontifikalamt sowie die Feier vor dem Stationsaltar an der Residenz gestaltete der Domchor unter Leitung von Domkapellmeister Professor Martin Berger unter anderem mit Werken von Christian Heiß, Bertold Hummel sowie von Alessandro Scarlatti.

Die Innenstadtpfarreien von Aschaffenburg und die Schweinfurter Gemeinden hielten ebenfalls große gemeinsame Fronleichnamsprozessionen. Die Schweinfurter Pfarreien stellten die Prozession unter das Motto „Das innerste Pünktchen“. Die Prozession führte von der Pfarrkirche Heilig Geist über Schultesstraße und Rüfferstraße. Am Krankenhaus Sankt Josef wurde Statio gehalten. Danach führte die Prozession über Rossbrunnstraße, Spitalseeplatz, Friedrich-Stein-Straße, Ignaz-Schön-Straße, Moritz-Fischer-Straße zur Pfarrkirche Sankt Kilian, wo die Eucharistie gefeiert wurde. Anschließend zog die Prozession mit dem Allerheiligsten über die Friedrich-Ebert-Straße, Friedrich-Stein-Straße nach Heilig Geist zurück, wo der eucharistische Segen erteilt wurde und das Te Deum gesungen wurde.

Die katholischen Pfarreien der Aschaffenburger Innenstadt zogen unter dem Leitwort „Gaudium et spes – Freude und Hoffnung“ durch die Straßen. Die Prozession begann mit einem Festgottesdienst auf dem Stiftsplatz. Anschließend zogen die Gläubigen an der Muttergottes-Pfarrkirche vorbei zum Altar am Schloss Johannisburg. Weiter ging der Zug über den Marktplatz zur Sankt Agatha-Kirche. Der dritte Altar am Herstallturm wurde von der Pfarrei Herz Jesu gestaltet. Anschließend zog die Prozession wieder zum Altar am Stiftsplatz, um den Schlusssegen zu empfangen. Musikalisch wurde die Prozession vom Bläserensemble der Stiftsbasilika gestaltet. Die musikalische Leitung hatte Stiftskantor Andreas Unterguggenberger.