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Für Dialog von Kirche und Gesellschaft

Einführung von Dr. Rainer Dvorak als Direktor der Katholischen Akademie Domschule Würzburg – Bischof Hofmann: Erwachsenenbildung zentrale kirchliche Aufgabe – Festredner Blum: Domschule wegweisendes Modell

Würzburg (POW) Für den Dialog der Kirche mit Gesellschaft und Kultur hat sich Bischof Dr. Friedhelm Hofmann ausgesprochen. Es sei wichtig für eine Diözese, dass sie sich nicht auf binnenkirchliche Fragen fixiere, sondern sich mit den geistigen Strömungen der Zeit auseinandersetze, sagte er bei der Amtseinführung des neuen Direktors der Katholischen Akademie Domschule, Dr. Rainer Dvorak, am Freitag, 9. Oktober, in Würzburg. Dass in einer säkularisierten Gesellschaft eine profilierte Erwachsenenbildung aus dem Glauben heraus in Zukunft unverzichtbar sei, betonte Festredner Dr. Bertram Blum aus Eichstätt, Vorsitzender der Katholischen Bundesarbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung, vor über 100 Gästen im Sankt Burkardushaus. 

Nach den Worten von Bischof Hofmann ist Erwachsenenbildung nicht Beiwerk kirchlichen Lebens, sondern hat mit zentralen kirchlichen Grundvollzügen zu tun. Sie sei eine spezifische Weise des Glaubenszeugnisses und Dienst am Menschen, damit dessen Leben in allen seinen Dimensionen gelinge. Bezüglich der gegenwärtig diskutierten Fragen müsse die Katholische Akademie zeigen, dass das Christentum einen wichtigen Beitrag im gesellschaftlichen Diskurs leiste. Ihre Aufgabe als diözesanes Bildungswerk bewahre die Domschule vor „Abheben“ und akademischem Dünkel, sagte der Bischof. Im Bereich der Ehevorbereitung spreche sie oftmals Menschen an, die sich schwer täten, in der Gemeinde eine Beheimatung zu finden. Schließlich stelle die Ausbildung „Theologie im Fernkurs“ in einer Zeit wachsender religiöser Pluralität und zurückgehenden Glaubenswissens einen besonders wichtigen Bereich der kirchlichen Erwachsenenbildung dar.

Die Amtseinführung des neuen Direktors nahm Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand zusammen mit dem Leiter der Hauptabteilung Außerschulische Bildung des Ordinariats, Domkapitular Dr. Helmut Gabel, vor. Dabei unterstrich Hillenbrand, dass die Katholische Akademie nicht nur fundierte Bildungsangebote und substantielle Wissensvermittlung brauche, sondern vom persönlichen Profil derer lebe, die sie prägten. Dvorak bringe gewachsene Kompetenz in seine neue Aufgabe ein. Dem neuen Direktor sei wichtig, dass die Akademie Brücken zu Politik, Gesellschaft und Kultur schlage und Dienstleistungsfunktion für die Diözese Würzburg ausübe, betonte der Generalvikar. Weitere Leitsätze Dvoraks seien, dass die Akademie Vernetzungen von Menschen und Institutionen schaffe, für eine wertschätzende theologische Bildung sorge und zu vielfältigen Veranstaltungsformen greife. Von diesen Perspektiven solle auch die künftige Tätigkeit des Akademiedirektors geprägt sein. Die Kernidee der Domschule legte der Vorsitzende des Vereins Katholische Akademie Domschule, Professor Dr. Ulrich Konrad, Dvorak ans Herz: „Erfüllen Sie die Verbindung von Religion und Gemeinwesen mit Leben.“

Die Erwachsenenbildung als pastorales Handeln der Kirche beleuchtete Dr. Bertram Blum in seinem Festvortrag. Die Kirche brauche eine kraftvolle und wagemutige Erwachsenenbildung. Heute sei Bildung Schlüssel zu einer sich verändernden Welt. Erwachsenenbildung vermittle Schlüsselqualifikationen wie Mündigkeit, Verantwortung und Kreativität, auf die weder Staat noch Kirche verzichten könnten. Wenn Kirche nicht aus der Lebenswelt heutiger Menschen herausfallen wolle, müsse sie an der Seite der Menschen stehen und dürfe sich nicht auf die kleiner werdenden Kerngemeinden reduzieren, mahnte Blum. Programm für pastorales Handeln in veränderter Zeit sei, die Zeichen der Zeit zu erkennen und zu deuten. „Keine modernitätsflüchtige Kirche will Gott, auch keine, die sich einpasst in die Moderne, sondern eine Kirche in der Moderne.“ Erwachsenenbildung gewinne vor diesem Hintergrund steigende Bedeutung als zentrale Aufgabe für die Kirche. Sie sei unverzichtbarer Teil der Pastoral der Kirche insgesamt, die den Dienst am Volk Gottes und den Dienst an der Welt umfasse. Die Arbeit von Katholischer Akademie, von Diözesanbildungswerk und von „Theologie im Fernkurs“ unter einem institutionellen Dach in Würzburg bezeichnete der Festredner als wegweisendes Modell im kirchlichen Bildungsbereich.

Stichwort: Katholische Akademie Domschule Würzburg

Die Katholische Akademie Domschule mit ihren vier Arbeitsbereichen ist eine Erwachsenenbildungseinrichtung der Diözese Würzburg. Die Akademie wurde 1950 unter Bischof Dr. Julius Döpfner gegründet. Seit der Diözesansynode 1954 hat sie auch den Auftrag, als Diözesanbildungswerk in der Diözese Würzburg flächendeckend Erwachsenenbildungsarbeit zu betreiben sowie – im Rahmen ihrer Familienbildungsarbeit – Seminare für Paare durchzuführen, die heiraten wollen. Die Deutsche Bischofskonferenz übertrug ihr zusätzlich ab 1970 die Aufgabe, theologische Fernkurse zu entwickeln und durchzuführen. „Theologie im Fernkurs“ ist inzwischen ihr größter Arbeitsbereich mit Teilnehmern aus ganz Deutschland und dem deutschsprachigen Ausland.

(4209/1177; E-Mail voraus)

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