Würzburg (POW) Positive Zeichen setzen in einer zunehmend rauer werdenden Arbeitswelt möchten Betriebsseelsorge und Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB) der Diözese Würzburg mit der Aktion „Fair am Arbeitsplatz – macht mit“, die von 4. Oktober bis 31. Dezember 2006 läuft. Am Donnerstagabend, 21. September, präsentierten die Verantwortlichen das Konzept im Sankt Burkardushaus.
„Trotz Globalisierung und dem damit verbundenen Leistungsdruck am Arbeitsplatz gibt es noch Abteilungen und Firmen, wo fair kritisiert wird und der Druck nicht einfach von oben nach unten weiter gegeben wird. Diese positiven Beispiele möchten wir der Öffentlichkeit vorstellen“, erklärte Betriebsseelsorger Diakon Peter Hartlaub. Die Aktion, die derzeit in ganz Unterfranken beworben wird und unter der Schirmherrschaft von Bischof Dr. Friedhelm Hofmann steht, soll die Arbeitnehmer ermuntern, positive Erfahrungen zu schildern. „Die Anerkennung für ein menschliches Miteinander tut den Beteiligten gut.“ Deswegen planen KAB und Betriebsseelsorge, ausgewählte Beispiele in den Medien zu präsentieren.
Außerdem hoffen die Organisatoren des nach eigenen Angaben deutschlandweit einzigartigen Projekts auf diese Weise ein Bewusstsein zu schaffen, dass auch in einer rauer werdenden Arbeitswelt noch Spielräume da sind. „Unser Tun kann Mut machen, den eigenen Betrieb ein Stück menschlicher zu gestalten“, sagte Domkapitular Hans Herderich, Leiter der Hauptabteilung Seelsorge. „Entscheiden ist, was jeder einzelne tut“, sagte Friedemann Breunig vom Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt (KDA), dem evangelischen Partner der Aktion.
„Selbstverständlich können wir nicht den globalen Preisdruck und die dadurch ausgelöste Angst um den Arbeitsplatz beseitigen. Aber wir wollen positive Signale setzen“, erklärte Pfarrer Nikolaus Hegler, Leiter der Betriebsseelsorge und Diözesanpräses der KAB. „Wir laden ausdrücklich auch die Firmen ein, sich zu beteiligen, die nicht über unseren Verteiler über Betriebsräte und Gewerkschaften erreicht werden, bei uns Unterlagen anzufordern“, erklärte Hegler. Gedacht sei zum Beispiel auch an soziale Berufsfelder wie den Pflegebereich. „Gerade in Berufen mit ausgeprägtem Frauenanteil verzeichnen wir überdurchschnittlich viele Mobbing-Fälle“, berichtete Klaus Wolf, Mobbing-Berater der KAB.
Als besonderer Anreiz, ein Stück aus dem sonst oft privat gehaltenen Erfahrungen am Arbeitsplatz preis zu geben, werden bereits in der Sammelphase unter allen Einsendungen des jeweiligen Monats jeweils zwei Pakete für eine „faire Frühstückspause“ verlost – mit fair gehandeltem Kaffee, Frühstückstassen und Wurst. Im Januar 2007 werden aus allen Einsendungen die Gewinner der Hauptpreise ermittelt. Diese können sich über eine stimmungsvolle Weinprobe für die gesamte Abteilung, einen halben Tag für Teamarbeit im Hochseilgarten des Hauses Volkersberg oder eine Domführung mit Bischof Dr. Friedhelm Hofmann und dem Bau- und Kunstreferenten Dr. Jürgen Lenssen freuen.
Um die Kommunikation am Arbeitsplatz mit konkreten Schritten zu fördern, verschicken KAB und Betriebsseelsorge zusammen mit den Infomaterial zur Aktion auch eine Postkarte, die helfen soll, die Kommunikation am Arbeitsplatz zu verbessern. Darin kann durch Ankreuzen eine Kurznachricht an einen Kollegen verfasst werden wie: „Bitte Dich/Sie um ein Gespräch“ oder „Danke für Kollegialität“.
Nähere Informationen zur Aktion sowie die ausführlichen Unterlagen bei: KAB-Diözesanverband Würzburg, Kilianshaus, Kürschnerhof 2, 97070 Würzburg, Telefon 0931/38665330, E-Mail KAB@bistum-wuerzburg.de, Internet www.kab-wuerzburg.de.
mh (POW)
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