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Gedenken an Bischof Stangl 2007

Jahresversammlung des Würzburger Diözesangeschichtsvereins – Vorsitzender Professor Dr. Wolfgang Weiß überreicht 68. Band an Bischof Dr. Friedhelm Hofmann – Vortrag zur 1300-jährigen Geschichte der Festungskirche

Würzburg (POW) Mit einer Ausstellung von Juli bis November 2007 in der künftigen Diözesanbibliothek erinnert das Bistum Würzburg im kommenden Jahr an den 100. Geburtstag von Bischof Dr. Josef Stangl (1907-1979). Details der Gedenkfeierlichkeiten stellte Professor Dr. Wolfgang Weiß bei der Jahresversammlung des Würzburger Diözesangeschichtsvereins am Freitagnachmittag, 24. November, im Sankt Burkardushaus vor. Darüber hinaus referierte Professor em. Dr. Alfred Wendehorst (Erlangen) zu „1300 Jahre Kirche auf dem Marienberg in Würzburg“.

Höhepunkt des Gedenkens an Bischof Stangl seien die Tage vom 21. bis 23. September, erläuterte der Vorsitzende des Diözesangeschichtsvereins, Weiß. Am 21. September ist die Jahresversammlung des Diözesangeschichtsvereins um 15 Uhr in der Neubaukirche geplant. Professor Dr. Erwin Gatz aus Rom/Köln spricht dabei über das Bischofsbild des 20. Jahrhunderts. Am 22. September findet in Zusammenarbeit von Katholischer Akademie Domschule und Diözesangeschichtsverein eine Tagung über Bischof Stangl und seine Zeit im Sankt Burkardushaus statt. Am 23. September zelebriert Münchens Kardinal Friedrich Wetter den festlichen Gedenkgottesdienst im Kiliansdom.

Dass der 1932 gegründete Diözesangeschichtsverein keineswegs veraltet oder überholt sei, beweise die im vergangenen Jahr von 541 auf 553 gestiegene Zahl der persönlichen Mitglieder, sagte Weiß. Auch wenn diözesangeschichtliche Jubiläen die Arbeit des Vereins prägten, so liege der Sinn des Geschichtsvereins und seiner wissenschaftlichen Arbeit doch eher in der oft kleinteiligen und bewusst fragmentarischen Detailerschließung der Bistumsgeschichte. In den Würzburger Diözesanblättern sowie den Quellen und Forschungen zur Geschichte des Bistums und Hochstifts Würzburg habe der Verein vielfältige Aspekte der Diözesangeschichte erschlossen.

An den Protektor des Vereins, Bischof Dr. Friedhelm Hofmann, überreichte Weiß den 68. Band der Würzburger Diözesangeschichtsblätter. In dem 426-seitigen Werk sind 13 Beiträge und 33 Buchbesprechungen enthalten. Über die Würzburger Synode berichtet der Zeitzeuge Friedrich Kronenberg in seinem Aufsatz. Veröffentlicht sind außerdem Abhandlungen über die Organisation des niedrigen Kirchenwesens im ehemaligen Landkreis Ochsenfurt und zum Thema „Religion und Kirchenpolitik Ferdinands III. von Toskana“. In Vorbereitung sei der 63. Band der Quellen und Forschungen, der sich mit den Dozenten und Graduierten sowie mit der Geschichte der theologischen Ausbildungsstätten in Würzburg befasse. „Nachdem es gegenwärtig darum geht, die Würzburger Theologische Fakultät als nordbayerische Schwerpunktfakultät dauerhaft zu etablieren, erscheint dieser Band nach meiner Überzeugung gerade zum rechten Zeitpunkt, wird doch das reiche wissenschaftliche Erbe dieser Fakultät eindrucksvoll dokumentiert“, sagte Weiß.

Das unspektakuläre, aber konsequente und eifrige Wirken des Diözesangeschichtsvereins würdigte Bischof Hofmann. Dem Referenten Professor Wendehorst dankte der Bischof vor allem für die Herausgabe der drei Bände zur Würzburger Bischofsreihe von den Anfängen bis Julius Echter in der Sammlung „Germania sacra“. An jüngere Forscher appellierte er, diese Reihe mit einem vierten Band bis zur Säkularisation abzuschließen. Den Mitgliedern des Geschichtsvereins sagte er, es sei stets wichtig, das Ganze der Geschichte vor Augen zu haben, den Reichtum und die Schwierigkeiten jeder Epoche. Dafür leiste der Verein einen unverzichtbaren Beitrag. Die Grüße und den Dank der Stadt Würzburg und ihrer Oberbürgermeisterin Dr. Pia Beckmann überbrachte Bürgermeister Dr. Adolf Bauer, der gleichzeitig als Kassier des Diözesangeschichtsvereins fungiert.

Über die wechselvolle 1300-jährige Geschichte der Marienkirche in der Würzburger Festung, die auch als erste Kathedralkirche des Bistums Würzburg gilt, referierte der Historiker Professor Wendehorst. „Die Geschichte der Kirche auf dem Marienberg ist die Geschichte eines langen, jedoch unumkehrbaren Abstiegs: Kirche der Herzöge mit dem Leitnamen Hetan, Königskirche, bischöfliche Kathedralkirche, Propstei- und Pfarrkirche, bischöfliche Hofkirche, Garnisonkirche, schließlich Nebenkirche mit gelegentlichem Gottesdienst.“ Herzog Hetan habe im Jahr 706 die Kirche auf dem Berg Würzburg erbauen und weihen lassen.

Der Marienberg mit seiner Bebauung gelte nicht nur als Wahrzeichen Würzburgs, sondern sei auch sozusagen das Alpha der Würzburger Kirche, „die hier vor 1300 Jahren ihren Ursprung genommen hat und uns Zuversicht über ihre weitere Zukunft vermitteln kann“, sagte Wendehorst. Denn die katholische Kirche sei heute in den europäischen Ländern die wichtigste, in den republikanisch regierten sogar die einzige lebende Institution, die die Völker mit ihrer Geschichte verbinde. „Bischofsstühle, Kapitel und Klöster sind die einzigen lebenden Zeugen, nachdem alle ihre historischen Partner, Könige und Fürsten verschwunden, Reiche untergegangen, Stände eingeebnet, alte Städte bis zur Unkenntlichkeit umgebaut oder zerstört worden sind.“

(4806/1699; E-Mail voraus)

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