Würzburg/München (POW) Für die Teilnahme am 2. Ökumenischen Kirchentag (ÖKT) in München haben am Mittwoch, 10. Februar, Bischof Dr. Friedhelm Hofmann und Professor Dr. Dr. Eckhard Nagel, Evangelischer Präsident des ÖKT, gemeinsam in Würzburg geworben. „Unser Ziel ist es, aus dem Kirchentag heraus soziales Engagement aus der Wurzel des Glaubens in Deutschland weiter zu entwickeln“, sagte Nagel 90 Tage vor Beginn der Großveranstaltung. In einer Zeit des neuen Atheismus seien die Christen gefordert, gemeinsam ein glaubwürdiges Zeugnis zu geben, betonte Bischof Hofmann: „Ich hoffe, dass auch möglichst viele Menschen aus dem Bistum Würzburg den Weg nach München finden.“
Die Pressekonferenz fand in den Räumen der Würzburger Bahnhofsmission statt, die seit zehn Jahren in Trägerschaft der ökumenischen Sankt Christophorus-Gesellschaft ist, eines Zusammenschlusses vom Diakonischem Werk, Caritasverband für die Diözese Würzburg sowie der Kirchenstiftung von Stift Haug. „Die Würzburger Bahnhofsmission zeigt seit 110 Jahren, wie Ökumene heilsam wirkt“, erklärte Michael Lindner-Jung, Leiter der Bahnhofsmission. Mehr als 37.000 Menschen suchten dort 2009 Hilfe. „Die Bahnhofsmission ist ein Zeichen der Hoffnung für Menschen, die vom Schicksal nicht begünstigt sind“, sagte Diakon Thomas Schmitt vom Diakonischen Werk. Caritasdirektor Martin Pfriem unterstrich, dass die Kirchenstiftung von Stift Haug, auf deren Gebiet sich die Bahnhofsmission befindet, in der Christophorus-Gesellschaft für eine Verortung des Engagements sorge. „Das in der Bibel geforderte ‚Hinausgehen auf Straßen und Plätze‘ wird hier vorbildlich umgesetzt.“
Das Bistum Würzburg wird an seinem Stand auf dem ÖKT die Christophorus-Gesellschaft mit dem Schwerpunkt Schuldnerberatung präsentieren. „Es geht darum, zum Glänzen zu bringen, was wir Christen für die Gesellschaft tun und wie dieses Tun aus den christlichen Wurzeln erwachsen ist“, sagte Bischof Hofmann. Das Bistum bewerbe daher den ÖKT schon lange und aus Überzeugung. Für die Würzburger Katholiken, von denen er hoffentlich viele in München treffen werde, werde es am Samstag, 15. Mai, einen speziellen Gottesdienst in einer Münchener Kirche geben.
„Unser Ziel ist es, der Frage nachzugehen, was es heißt, Christ zu sein“, beschrieb Nagel die Zielsetzung des ÖKT. Es sei in der Öffentlichkeit meist nicht bewusst, wo Christen sich einbrächten. Bei einer Umfrage unter seinen Studenten hätten zum Beispiel viele vermutet, die Deutsche Bahn sei Träger der Bahnhofsmission. „Es geht darum, wieder die Beziehung herzustellen zwischen dem Glauben und Vorgängen gesellschaftlicher Entwicklung.“ Die gemeinsame Veranstaltung ÖKT sei nicht aus ökonomischem Druck heraus geboren, sondern aus dem Wissen um gemeinsame Werte und Ziele. „Natürlich kehren wir aber die Verschiedenheit der Kirchen nicht unter den Tisch“, betonte der Evangelische ÖKT-Präsident. Die Veranstaltung in München verstehe sich als Einladung an alle, die sich über die Bandbreite dessen informieren möchten, „was sich in unserer Gesellschaft bewegt“. Das schließe Menschen anderer Konfessionen und Religionen sowie alle sozialen und Altersschichten mit ein. „Auch an die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen ist beim ÖKT gedacht“, sagte Nagel.
Insgesamt sind beim 2. Ökumenischen Kirchentag in München unter dem Titel „Damit ihr Hoffnung habt“ in der Zeit von 12. bis 16. Mai knapp 3000 Veranstaltungen geplant. Die Veranstalter rechnen mit mindestens 100.000 Teilnehmern. Als Besonderheit ist unter anderem geplant, dass Münchener in ihren Privaträumen Kirchentagsteilnehmer aufnehmen, um so ein Zeichen gelebter christlicher Gastfreundschaft zu setzen.
(0710/0206; E-Mail voraus)
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