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Gespräche im Brotladen

Mehr über Menschen im „Hartz IV“- Bezug erfahren und Möglichkeiten der Zusammenarbeit erörtern, das war das Ziel der neun Seelsorger aus den Aschaffenburger Pfarreiengemeinschaften, die zu Besuch ins Café „Gutes von Gestern“ in der Aschaffenburger Schillerstraße gekommen waren. Dort kamen sie mit Vertretern der Aschaffenburger Erwerbsloseninitiative ins Gespräch.

Bei Kaffee und Kuchen waren die Seelsorger zunächst Zuhörer und ließen sich aus dem Alltag von Beziehern der Grundsicherung berichten. Sehr Bedrückendes war zu hören: vom fortschreitenden Verlust des alten Freundeskreises, von demütigenden Vorsprachen im Jobcenter, von Scham und dem Gefühl nichts wert zu sein, von der Angst nicht über den Monat zu kommen. Geholfen habe den Betroffenen, sich zusammenzutun und gegenseitig zu helfen und zu beraten. Viele hätten es inzwischen geschafft, wieder auf eigenen Beinen zu stehen.

Glücklicherweise habe es auch immer wieder tatkräftige Hilfe gegeben. Das Café „Gutes von Gestern“ sei ein Resultat von Eigeninitiative und Unterstützung von außen. Ein Bäckereiunternehmen aus der Region liefere Backwaren von gestern, ein Geschäftsmann habe Räumlichkeiten günstig zur Verfügung gestellt. So könnten heute in dem Cafe Brot, Kuchen und Croissants günstig abgegeben werden. Darüber hinaus sei das Café auch ein Treffpunkt für die Menschen im Viertel. Helmut Paradies, der mit seiner Frau Marianne das Café betreibt, betonte, dass nicht nur Bedürftige einkaufen dürften. „Alle die kommen und kaufen, unterstützen uns“, so Paradies.

Im anschließenden Austausch mit den Seelsorgern fand man immer wieder Anknüpfungspunkte: So konnte das Café „Gutes von Gestern“ mit einer ganzen Seite im Mitteilungsblatt der Dämmer und Strietwalder Pfarreiengemeinschaft über sein Angebot informieren. In den Pfarrgemeinden unterstütze man Bedürftige, beispielsweise Kommunionkinder und Firmlinge, suche den Kontakt zu Menschen in „Problemvierteln“ und die Caritas biete Sozialberatung an. Bedauert wurde von beiden Seiten, dass viele Betroffene sich nicht trauten, in den Pfarreien um Hilfe anzufragen. Diese sollte ausdrücklich dazu ermutigt werden

Betriebsseelsorger Diakon Ludwig Stauner, der zusammen mit Burkhard Oberle vom Caritasverband das Treffen vorbereitet hatte, stellte abschließend fest, dass der Austausch gelungen sei und dass man heute viele Anknüpfungspunkte für eine Zusammenarbeit gefunden habe.

Text: Burkhard Oberle