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Caritas im Bistum

Gestiegene Eigenanteile: Pflegebedürftige entlasten

Berlin, 24.07.2024. Laut einer Auswertung des Verbandes der Ersatzkassen sind die Eigenanteile für Menschen in Pflegeheimen erneut gestiegen. Pflegebedürftige müssen für das erste Aufenthaltsjahr derzeit durchschnittlich 2871 Euro pro Monat selbst zahlen. Das sind 211 Euro mehr als vergangenes Jahr. Der Verband katholischer Altenhilfe in Deutschland e. V. (VKAD) hat in einer Pressemitteilung Mitte Juli dringende Maßnahmen zur Entlastung gefordert: Die Übernahme der Investitionskosten durch die Bundesländer und die Herausnahme von Ausbildungskosten aus den Eigenanteilen.

Die VKAD-Vorsitzende Barbara Dietrich-Schleicher erklärt: „Es darf nicht sein, dass die Menschen in Pflegeheimen immer häufiger Hilfe zur Pflege beantragen, weil sie die hohen Eigenanteile nicht tragen können. Die Politik muss hier entschieden gegensteuern. Pflegebedürftige in den Einrichtungen können nicht auf die angekündigte Pflegereform und deren Umsetzung warten“, so Dietrich-Schleicher.

Bundesländer in der Pflicht

Von den Bundesländern fordert die VKAD-Vorsitzende die Übernahme der Investitionskosten, also der Kosten, die für Modernisierungen, Reparaturen oder den Ausbau von Digitalisierung in einem Pflegeheim entstehen. Diese Kostenübernahme ist bisher nur eine freiwillige Leistung der Länder. Dazu Dietrich-Schleicher: „Die Bundesländer müssen endlich ihrer Aufgabe nachkommen und die Investitionskosten übernehmen. Auf diese Weise könnten Pflegebedürftige um mehrere hundert Euro im Monat entlastet werden.“

Pflegeausbildung als gesamtgesellschaftliche Aufgabe

Dietrich-Schleicher erklärt weiter: „Pflege muss als gesamtgesellschaftliche Aufgabe wahrgenommen werden." Dazu gehöre auch die Pflegeausbildung. Deren Finanzierung wird nach wie vor zum Teil auf die Pflegebedürftigen abgewälzt. Die Regierungskoalition müsse ihr Versprechen umsetzen und diese Ausbildungskosten aus Steuermitteln finanzieren, heißt es in der Mitteilung.

Ambulant versorgte Menschen nicht vergessen

„Bei der Debatte um Pflegeheime dürfen wir die zu Hause versorgten Menschen nicht vergessen. Viele verzichten zunehmend auf notwendige Pflegeleistungen, weil diese teurer geworden sind“, betont die VKAD-Vorsitzende. „Vier von fünf Pflegebedürftigen leben zu Hause und werden von Angehörigen sowie ambulanten Diensten, teilstationären Einrichtungen und Angeboten der offenen Altenarbeit unterstützt. Die Stärkung der ambulanten und vorstationären Versorgung ist daher genauso wichtig.“ Konkret schlägt Dietrich-Schleicher die Einführung eines vereinfachten Pflegebudgets vor.

Verband katholischer Altenhilfe in Deutschland e. V. / DiCV