Saarbrücken (POW) Die überdimensionale Wäscheklammer, die als Blickfänger am Stand der Diözese Würzburg steht, begeistert auch Bischof Dr. Friedhelm Hofmann: Bei seinem Rundgang auf dem Saarbrücker Messegelände an Christi Himmelfahrt, 25. Mai, nimmt er sich Zeit, um die Präsenz seines Bistums beim 96. Katholikentag in Augenschein zu nehmen. „Die Konzentration auf die Ehevorbereitung ist eine gute Sache. So zeigen wir, dass uns die kirchliche Eheschließung wichtig ist. Und wir gehen auf die Menschen zu, statt nur zu warten, dass sie auf die Kirche zukommen“, erklärt der Bischof.
Möglichst viele Katholikentagsbesucher sollen den Weg in Halle 1 zum Stand D02 finden, der in unmittelbarer Nachbarschaft der Bistümer Berlin, Dresden-Meißen und Görlitz liegt. Deswegen verteilen fleißige Helfer wie Lisa und Magdalena Simon aus Knetzgau in den Messehallen hölzerne Wäscheklammern mit der Aufschrift „Gott hält die Verbindung“ und der Einladung, am Stand der Würzburger herauszufinden, was eine Wäscheklammer mit Glaube, Hochzeit und Liebe zu tun haben könnte.
„Es ist erstaunlich, wie viele Menschen mit konkreten Fragen zum Hochzeitsritus zu uns kommen. Die kniffligste Anfrage war, wie eine kirchliche Trauung zwischen einem katholischen und einem muslimischen Ehepartner aussehen kann“, schildert Johanna Niklaus, Familienseelsorgerin im Dekanat Schweinfurt-Nord, ihre Eindrücke. Äußerst wissbegierig zeige sich zum Erstaunen der Würzburger Seelsorger auch das Fachpublikum. „Vor allem unsere Broschüren zur festlichen Gestaltung des Traugottesdienstes und den kirchlichen Angeboten zur Vorbereitung auf die Hochzeit sind unter unseren Kollegen aus anderen Bistümern sehr gefragt.“ Ob die Trausprüche, die bei der überdimensionalen Wäscheklammer zum Mitnehmen ausgehängt sind, bis zum Ende des Katholikentages ausreichen, ist am Donnerstagnachmittag bereits fraglich. „Heute ist der erste Tag. Und schon mehr als die Hälfte der Trausprüche sind unters Volk gebracht“, erklärt Alfred Streib, Familienseelsorger am Untermain.
Für durstige Kehlen serviert Matthias Reichert, Geschäftsführer des Diözesanrats der Katholiken, ein Gläschen Kerner Kabinett aus Thüngersheim: „Es waren schon einige Unterfranken da, die sich sehr gefreut haben, einen Schluck Heimat genießen zu können.“ Am gleichen Stand, nur ein paar Meter nebenan, informiert das Internetportal www.pfarrbriefservice.de über sein Angebot. „Das schönste Kompliment, was wir heute bekommen haben, war das einer jungen Frau aus Niederbayern, die für ihre Pfarrei den Pfarrbrief gestaltet. Sie hat gesagt: Mit ihrem Angebot bin auch ich über die Jahre gewachsen’“, erzählt Johannes Simon, Referent für Öffentlichkeitsarbeit in der Pfarrgemeinde und Koordinator bei Pfarrbriefservice. Für das „Pfarrbriefmagazin“, das zum Messepreis von zwei Euro angeboten wird, finden sich viele Abnehmer. „Ich brauch’s nicht selbst. Aber unsere Pfarrsekretärin freut sich bestimmt über die praktische Anleitung“, sagt ein Käufer.
„Am besten finde ich das Pflasterpäckchen, das Sie verteilen. Ich habe mich vorhin am Finger verletzt. Da kann ich Ihre ‚Erste Hilfe’ prima brauchen“, sagt Bischof Hofmann, der sich irgendwo in den Zeigefinger geschnitten hat, den Männern vom Pfarrbriefservice. Beim Bistumsstand winken dem Bischof vier junge Frauen zu. „Wir sind Theologiestudentinnen aus Würzburg und wollten Sie fragen, ob sie sich mit uns fotografieren lassen.“ Bischof Hofmann willigt gerne ein und stellt sich mit den Mädels in eine Reihe. Ein bisschen Spaß gehört einfach zum Katholikentag.
(2206/0804; E-Mail voraus)