Teamfähigkeit wird heute großgeschrieben. Mit anderen gut zusammenzuarbeiten, wird für viele berufliche Felder heute selbstverständlich erwartet. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es auch mir mehr Spaß macht, in einem guten Team zu arbeiten, als alleine auf mich gestellt zu sein.
Und so ist das Team auch im kirchlichen Kontext immer wichtiger. Das ist allerdings nicht erst seit kurzer Zeit ein wichtiges Thema. Die Kirche setzte sich schon vor genau 1700 Jahren mit dieser Frage auseinander.
Im Konzil von Nicäa musste die noch junge Kirche klären, in welchem Verhältnis der eine Gott, sein Sohn Jesus sowie der Heilige Geist zueinander stehen.
Die Antwort feiern wir an diesem Sonntag, dem Dreifaltigkeitssonntag: Der eine Gott ist in sich dreifaltig, besser noch: dreieinig! Er offenbart sich in unterschiedlicher Weise. Er begegnet uns als Schöpfer der Welt, in seinem Sohn Jesus, der auf dieser Welt Mensch geworden ist und in seiner Geistkraft, die uns befähigt, seine Liebe weiterzugeben.
An dieser Stelle ließe sich noch viel Theologie betreiben. Was aber können die alten Sätze von anno 325, die wir im Glaubensbekenntnis immer wieder sprechen, uns für heute sagen?
Unsere Nationalelf nennt sich seit einigen Jahren schlicht „Die Mannschaft“. Damit wird beschworen, dass die Dynamik, der Spirit der Mannschaft das Entscheidende ist. Der Teamgeist ist eben mehr als die Summe der Einzelnen mit ihren Fähigkeiten.
Aus der Gemeinschaft wächst eine Kraft. Ein gutes Team ist sich nicht selbst genug, sondern will auch nach außen wirksam werden. Da will ich gerne dazu gehören.
So ist es auch bei Gott. Er ist in sich eine Gemeinschaft und diese genügt sich nicht selbst. Die Liebe Gottes will überfließen und sich mitteilen.
Wir können sie in der wunderbaren Schöpfung erfahren, in Jesus, der uns ein Bruder geworden ist oder in Kraft der Liebe, mit der der Heilige Geist uns antreibt, das Gute zu tun.
Vielleicht würden die Theologen von damals sagen: Gott ist ein Team. Mit dem Gründer der Pfadfinderbewegung Lord Baden Powell möchte ich Ihnen zurufen: „Sei Mitspieler in Gottes Mannschaft!“
Autor: Bernd Müller, Gemeindereferent und Koordinator im Pastoralen Raum Würzburg links des Mains. Stammeskurat der Eisinger Pfadfinder (DPSG).